Die Krefelder Stadtverwaltung plant bekanntlich auf dem Areal des alten Stadtbades ein Jugendkulturhaus. Damit soll Jugendlichen und jungen Erwachsenen ein kreativer Freiraum und kultureller Zugang ermöglicht werden. Das Jugendkulturhaus ist als zentraler Bestandteil des kommunal genutzten Bereichs im sanierten Stadtbad vorgesehen und integriert sich in die Gesamtplanung zur Umnutzung des historischen Schwimmbads, das vor einiger Zeit aufgegeben wurde. Die Planungen des jugendkulturellen Projekts soll auch der Aufwertung des umliegenden Quartiers dienen.

Ein eigenes Café, digitale Arbeitsplätze, Kreativräume für Näh- oder Graffiti-Kurse – bei einem als Workshop konzipierten Beteiligungsverfahren haben Krefelder Jugendliche ihre Ideen und Impulse für ein Jugendkulturhaus eingebracht, das perspektivisch im historischen Stadtbad entstehen könnte. Der erstmals organisierte Jugendtag im Stadtbad diente als offene Ideensammlung und Austauschplattform für junge Menschen. „Auch, wenn wir uns über eine etwas höhere Teilnahme gefreut hätten, haben wir wertvolle Anregungen und Wünsche erhalten. Die Rückmeldungen waren äußerst vielseitig und lassen sich nicht auf eine Form von Jugendkultur eingrenzen. Nur eines war einhellig: Die Jugendlichen wünschen sich einen Ort, an dem sie sich kreativ ausleben können“, berichtet Lara Oberdieck von der städtischen Abteilung Jugend.

Die rund siebenstündige Veranstaltung war eingebettet in das Projekt Stadtbad Open, welches mit zahlreichen Veranstaltungen über mehrere Wochen Zutritt auf das Stadtbad-Gelände gewährte. Der erwähnte Jugendtag endete mit einem Konzert der Band „Die drei lustigen Vier“ und markierte das Ende der Veranstaltungsreihe.
Der Jugendtag umfasste zunächst kostenlose, jeweils zweistündige Workshops für Jugendliche ab zwölf Jahren. Der Krefelder Tanzweltmeister Majid Kessab begleitete Interessierte im Wandelgang des Stadtbads bei ihren ersten Hip-Hop-Versuchen. Das Kollektiv „betont.es“ besprühte mit Jugendlichen eine Wand im Hinterhof des Stadtbads mit einem kunstvollen Graffito. Auch das Beteiligungsverfahren zum Jugendkulturhaus war Teil eines Workshops. Das auf solche Beteiligungsprozesse spezialisierte Architekturstudio „Yalla Yalla“ hatte Holztafeln mit verschiedenen Fragen, etwa zur Ausstattung, Angebotsauswahl oder Öffnungszeiten eines Jugendkulturhauses, aufgestellt. Die Teilnehmenden schrieben ihre Ideen auf Papierstreifen nieder und klebten sie unter die jeweiligen Fragen – ausdrücklich ohne einschränkende Vorgaben. Auf Begeisterung stieß z.B. der Vorschlag eines von Jugendlichen betriebenen Cafés mit angeschlossener eigener Küche. Diese könnte, so die Teilnehmenden, auch für Kochkurse genutzt werden. Ebenso wurden Werkstätten, Selbstlernräume, digitale Arbeitsplätze, verschiedene Kreativräume zum Nähen oder für Musikaufnahmen sowie vielschichtig nutzbare Kursräumlichkeiten angeregt.
„Dieses Brainstorming soll nur der Auftakt eines breit angelegten Beteiligungsprozesses für das Jugendkulturhaus sein. Die nun formulierten Ideen sollen fortlaufend ergänzt und weiterentwickelt werden“, erklärt Ruth Esser-Rehbein, die die Stadtbad Open organisierte.
Quelle: Krefeld Presse und Kommunikation, von wo auch die Fotos sind