Salafistischer Prediger festgenommen

Wegen des Verdachts des Anwerbens für einen fremden Wehrdienst und des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat durchsuchten LKA-Ermittler in den frühen Morgenstunden in enger Kooperation mit dem LKA Nordrhein-Westfalen sowie den Polizeipräsidien Düsseldorf und Mönchengladbach zwei Wohnungen in den genannten Städten. Sie waren der Lebensmittelpunkt eines 33jährigen, in der Salafisten-Szene aktiven Deutschen. Er gehört seit mehreren Jahren zum Kreis einflussreicher salafistischer Prediger und wird als ideologisches Bindeglied bekannter überregionaler salafistischer Netzwerke eingeschätzt.

Die Staatsanwaltschaft Stuttgart wirft ihm vor, für den gewaltsamen Kampf gegen den syrischen Staat Geld- und Sachleistungen gesammelt, entgegengenommen oder zur Verfügung gestellt zu haben.

Bei den Durchsuchungen der Wohnungen in Düsseldorf und Mönchengladbach wurden mehrere Notebooks und Mobiltelefone, ein vierstelliger Bargeldbetrag sowie schriftliche Unterlagen sichergestellt. Die Beweismittel werden nun vom LKA Baden-Württemberg ausgewertet.
Der Beschuldigte wurde einem Haftrichter vorgeführt, der den bereits bestehenden Haftbefehl in Vollzug setzte.

Gemeinsam mit einem getrennt verfolgten 24jährigen Stuttgarter soll er spätestens Ende Oktober 2013 einen 37jährigen Deutschen dazu angestiftet haben, zusammen mit dem Stuttgarter nach Syrien auszureisen, um dort mit jihadistischen Truppen im Bürgerkrieg gegen die syrische Regierung zu kämpfen. Die Ausreise konnte jedoch verhindert werden. Im dem zur geplanten Ausreise benutzten Fahrzeug wurden Tarnkleidung, zwei Nachtsichtgeräteim Wert von mehreren tausend Euro sowie 5 500,- € Bargeld aufgefunden. Unter dem Deckmantel humanitärer Hilfe für Syrien soll sich der 33jährige  später maßgeblich an Geldsammlungen beteiligt haben. Mit einem Teil des gesammelten Geldes wurde im Januar 2014 ein ausrangierter Notarztwagen gekauft.

Der Beschuldigte soll außerdem zwei Männer aus Nordrhein-Westfalen dazu angestiftet haben, als humanitäre Hilfsfahrt getarnt mit diesem Notarztwagen und mehreren tausend Euro Bargeld im Februar 2014 von Mönchengladbach aus über die Türkei nach Syrien zu fahren. Mit dem Auto und dem Bargeld sollte in Aleppo eine jihadistische Gruppierung im Kampf gegen die amtierende syrische Regierung unterstützt werden. Der Notarztwagen und das Bargeld wurden im Raum Nürnberg von LKA-Ermittlern sichergestellt.

 

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