Was die Jugendämter strapaziert

Kinder und Jugendliche zu schützen, dafür  (u.a.) sind bekanntlich die Jugendämter der Kommunen da. Die jungen Leute werden dann ihrer Umgebung entnommen, wenn ihre Integrität bedroht ist. Im Jahr 2024 haben die Jugendämter in Nordrhein-Westfalen 17.348 „Inobhutnahmen“ ausgeführt.

Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, waren das so viele wie seit 2016 nicht mehr. Damals war die Ursache der Zustrom von Flüchtlingen aus Syrien. 2016 hatte es 22.193 „Inobhutnahmen“ gegeben. In den Folgejahren war die Zahl bis auf rund 12.200 im Jahr 2021 gesunken. Damals wie jetzt waren außerordentllche Ereignisse Anlass. Diesmal der Ukrainekrieg.

7.543 „Inobhutnahmen“ und damit rund 43 % aller Fälle erfolgten 2024 aufgrund unbegleiteter Einreisen aus dem Ausland. Kinder und Jugendliche, die unbegleitet aus dem Ausland einreisen, werden zuerst vorläufig in staatliche Obhut genommen. Danach wird entschieden, ob eine reguläre „Inobhutnahme“ erfolgen muss und in welchem Bundesland diese erfolgt. In der genannten Zahl sind vorläufige und reguläre Maßnahmen enthalten. Davon betroffen sind mit 6.703 Fällen überwiegend männliche Jugendliche.

Die Statistik sagt natürlich nicht, warum sie ihr gewohntes Umfeld verlassen und inwieweit das Elternhaus damit einverstanden ist, dass Kinder und Jugenliche sich nach Deutschland begeben.

In den übrigen 57 % der Fälle nahmen die Jugendämter 2024 Minderjährige aus anderen Gründen regulär in staatliche Obhut, etwa wegen einer Überforderung der Eltern oder wegen Anzeichen für körperliche Misshandlung oder Vernachlässigung. Von diesen 9.805 Kindern und Jugendlichen waren 45 % männlich und 55 % weiblich.

In den unteren Altersgruppen waren es häufiger Jungen, die aus den Familien herausgenommen werden mussten. Ab der Altersklasse 9 bis unter 12 Jahren dreht sich das Verhältnis. In der Altersklasse 14 bis unter 16 Jahren, in der es 2024 die meisten Inobhutnahmen gab, wurden beinahe doppelt so viele Mädchen wie Jungen der staatlichen Fürsorge überstellt.

Abonnieren Sie jetzt unseren Newsletter!

Wenn Sie noch mehr wissen wollen, tragen Sie sich ein für einen kostenlosen Newsletter und erhalten Sie vertiefende Infos zu gesellschaftlichen Entwicklungen, Kulinarik, Kunst und Kultur in Krefeld!

Wir senden keinen Spam! Erfahre mehr in unserer Datenschutzerklärung.