Die Stadtverwaltung macht auf ihren Psychologischen Dienst aufmerksam, weil noch zu wenig bekannt ist, dass damit Jugendlichen und deren Erziehungsberichtigen geholfen werden kann, wenn es z.B. zu schulischen Problemen oder Teilleistungsstörungen kommt. Das Angebot richtet sich an Kinder, Jugendliche, Eltern und pädagogisches Fachpersonal, das in Krefeld wohnhaft ist oder in der Stadt zur Schule gehen. Ansonsten ist die Beratung voraussetzungs- und kostenfrei sowie bewusst niedrigschwellig angesetzt.
Die erste Form der kommunalen Erziehungsberatungsstelle gründete sich in Krefeld bereits 1921. Bis in die 1980er-Jahre war sie ein eigenständiges städtisches Institut, ehe sie in den Fachbereich Schule eingegliedert wurde. Der Psychologische Dienst vereint heute schulpsychologische und Erziehungsberatung. Ein multiprofessionelles Team von rund 30 Mitarbeitenden deckt spezifische Berufsbereiche ab. Unter ihnen sind Psychologen, Psychotherapeuten, Sozialpädagogen und Lerntherapeuten.
Die Gründe, warum man den Psychologischen Dienst kontaktiert, sind vielschichtig und individuell. Sie reichen von kritischen Lebensereignissen wie Trennungen über Schulverweigerung bis hin zu Auffälligkeiten im kindlichen Verhalten. Häufig melden sich Eltern oder Jugendliche telefonisch, woraus meistens ein Erstberatungstermin mit der zuständigen Fachkraft resultiert. Überdies ist der Psychologische Dienst mit offenen Sprechstunden in 22 Familienzentren und zwei Realschulen aktiv.
Einen weiteren Teil der Arbeit bildet die Leistungs- und Begabungsdiagnostik bei Teilleistungsstörungen wie etwa Lese-Rechtschreib-Schwächen, Hochbegabungen oder Dyskalkulien. Die Lernwerkstatt unterstützt Kinder mit Teilleistungsproblemen meist längerfristig. Im Jahr 2023 etwa hat der Psychologische Dienst rund 370 Kinder in der Lernwerkstatt betreut. Außerdem bildet er Förder- und Lehrkräfte in den Bereichen Lese-Rechtschreib-Schwäche und Dyskalkulie fort. Das Projekt „Lerntherapie in der Schule“ setzt zudem an einer unterrichtsnahen Förderung an fünf Krefelder Grundschulen an.
Die Beratung des Systems Schule übernimmt ein weiteres Fachteam. Es konzipiert Angebote für die einzelnen Krefelder Schulen und deren Lehr- und pädagogische Fachkräfte. Darunter fallen das Coaching für den Umgang von „schwierigen“ Kindern und Unterrichtssituationen, aber auch Projekte, etwa zur Extremismusprävention und Qualitätsentwicklung in Schulen. Fortbildungen zum Classroom-Management, Mobbing oder Konzentration zählen ebenso zum Tätigkeitsfeld wie die Prävention und Intervention bei schulischen Krisenereignissen. Dazu gehört zum Beispiel quartalsweise je ein Angebot zur präventiven Krisenberatung an jeder Schule. Das Fachteam „Beratung des Systems Schule“ bilden vier vom Land Nordrhein-Westfalen gestellte Fachkräfte und 2,5 kommunale Stellen, wie es heißt. Diese Konstellation fußt auf einer dauerhaften Kooperation zwischen Stadt und Land.
Terminvereinbarungen sind mit der Telefon-Nr. 0 21 51 / 36 32 67 0 oder per eMail an psycholog.dienst@krefeld.de möglich. Weitere Informationen finden sich hier: www.krefeld.de/de/schule/psychologischer-dienst/.