Arm, aber gesund

Eine vergleichsweise geringe finanzielle Sicherheit macht das Leben für Senioren in Nordrhein-Westfalen (NRW) schwer. Mit 63,8 Punkten kommt das Land im aktuellen „Good Aging Index“ im Auftrag der Initiative „7 Jahre länger“ auf Rang sieben, es liegt damit allerdings über dem Bundesdurchschnitt von 62,8. Den ersten Platz im Ländervergleich belegt das Saarland (68,4 Punkte) vor Bremen (65,5) und Niedersachsen (65,4). Schlusslicht ist Sachsen-Anhalt mit 57,8

Für den Index haben die Sozialwissenschaftler Jürgen Bauknecht und Uwe Remer-Bollow die Verhältnisse anhand von 30 Faktoren bewertet – in den drei Bereichen „gesundes Altern/Wohlbefinden“, „finanzielle Sicherheit“ und „soziale Teilhabe“. Die Indikatoren umfassen sowohl objektiv messbare Kriterien als auch solche, die auf der Selbsteinschätzung der Befragten beruhen. In die Bewertung flossen unter anderem die fernere Lebenserwartung ab 60 mit ein, die Qualität der Pflegeheime, das verfügbare Einkommen der Rentner, ihr Gesundheitszustand sowie ihr Kontakt zu Freunden oder Familie.

Stark beeinflusst wird das Ranking von der finanziellen Lage – sowohl der Rentner als auch der öffentlichen Hand. „Einige Indikatoren messen den materiellen Wohlstand oder hängen indirekt davon ab“, sagt Studienleiter Bauknecht. Die schlechte Plazierung der ostdeutschen Bundesländer sei daher keine Überraschung, da dort die Älteren über geringere Vermögen verfügten und auch die Länder weniger Mittel für den Ausbau der sozialen Infrastruktur besäßen. Das Geld entscheidet jedoch nicht allein über die Platzierung: „Im Westen greift das gewohnte Wohlstandsgefälle von Süd nach Nord beispielsweise nicht“, betont Co-Autor Remer-Bollow.

Unter den westdeutschen Bundesländern ist NRW in puncto finanzielle Sicherheit Schlusslicht. Überdurchschnittlich oft müssen Rentner ihren Konsum einschränken, unterdurchschnittlich oft besitzen sie ein Haus oder eine Wohnung.

Dafür sind die Älteren an Rhein und Ruhr gesünder als der Durchschnitt.

Die komplette Studie liegt der Redaktion vor und kann angefordert werden. eMail senden an Philipp@gladbacherblatt.de

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