Blick ins Drogenhilfszentrum

Der Ansatz „Handeln und Helfen“ im Umgang mit Suchtkranken, die in Krefeld leben, zeigt nach Ansicht der Stadtverwaltung Wirkung.  Man bezieht sich dabei auf steigende Zahlen derjenigen, die von dem Angebot Gebrauch machen. Die Hilfseinrichtung für Suchtkranke als geschützter Konsumort wird angenommen. Registriert wurden 4.687 Konsumvorgänge – intravenös, inhalativ und nasal seit März mit steigender Tendenz. Im Juli allein wurden 1.178 Konsumvorgänge verzeichnet. Das bedeutet eine Steigerung um 207 Konsumvorgänge gegenüber dem Vormonat Juni. Auch die Zahl der Nutzenden steigt stetig: Im Mai lag sie bei 90 Personen, im Juni bei 109  und im Juli bei 122. Deutlich überwiegt der inhalative Konsum mit insgesamt 3.813 Vorgängen, gegenüber 829 intravenösen und 45 nasalen.

Zum Drogenhilfezentrum an der Schwertstraße 80 gehören neben dem Drogenkonsumraum auch der Tagesaufenthalt Café Pause, beides von der Caritas betrieben, sowie einmedizinisches Basisangebot des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Das Café Pause wurde im Mai von durchschnittlich 38 Personen täglich genutzt, im Juni von 54, im Juli dann schon von 66 täglich. Im Medipoint gab es im Juli 2023 insgesamt 86 Patientenkontakte, davon 80 Männer und sechs Frauen. Rund 80 Prozent der Personen haben keine  Krankenversicherung. Gesundheitsdezernentin Sabine Lauxen verweist darauf, dass mit der Einrichtung des Drogenhilfezentrums Beratungs- und Unterstützungsangebote für die Szene existieren, die aus der Suchtkrankheit führen, wenn sie angenommen werden. Das geschieht in Maßen.

Im Juli wurde 812 Mal die sogenannte „Safer-Use-Beratung“ in Anspruch genommen, in 870 Fällen erfolgte eine „psychosoziale Intervention“, in 17 Fällen eine Beratung erkennbar Substituierter. In 135 Fällen konnten soziale Hilfen vermittelt werden, in 77 Fällen erfolgte eine Vermittlung an eine Beratungsstelle für Alkohol- und Drogenfragen, und in acht Fällen wurde an ärztliche und medizinische Hilfen vermittelt. Die Einrichtung steht Suchtkranken aus Krefeld offen.

Das Drogenhilfezentrum bietet auch Beschäftigungsmöglichkeiten an. Für solche Tätigkeiten gibt es eine kleine Entlohnung, die auf einer Guthabenkarte vermerkt wird. Damit kann man im Café Pause etwas essen, trinken. Auch Wäsche waschen und ähnliches.

Wie es heißt, haben in den vergangenen Monaten Suchtkranke den Mitarbeitenden des Drogenhilfezentrums geholfen, den Außenbereich des Cafés zu säubern; es wurde Unkraut entfernt und Beete gereinigt. So etwas hilft, eine Bindung zu erzeugen, die helfen kann, wieder ein normales Leben zu führen.
Quelle: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, Foto D. Jochmann

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