Borussia schreibt rote Zahlen

Die Hauptversammlung der Borussia VFL 1900 Mönchengladbach GmbH und des Borussia VFL 1900 e.V. am gestrigen Montag (29.04.19) zeigte einmal mehr die Verbundenheit mit der Region. Rund 1700 Mitglieder folgten der Einladung in den spätwinterlichen Borussia-Park, um die Rechenschaftsberichte der Vorstände entgegen zu nehmen. Dabei war der des für die Finanzen zuständigen Geschäftsführers Stephan Schippers zwar im Ergebnis rot (für die GmbH), aber die ca. € 3.600,- kratzen nur wenig von dem weg, was in den Vorjahren erwirtschaftet wurde, nämlich € 6.600,- in 2017 .€ 26.800.000.- in 2016, und 2015 waren es auch mehr als € 21 Mio. So stimmt es, was Präsident Rolf Königs sagte: Wir sind zwar nicht reich, aber gesund. Und wenn man die Entwicklung der letzten zwei Dekaden mit der einer davor vergleicht, ist das eine mehr als erstaunliche Entwicklung, die nicht in den Schoß gefallen ist.

So ist Beifall angebracht.

Der blieb allerdings bei der Betrachtung des Berichts von Max Eberl aus. Das machte sich dann auch bei den Wortmeldungen der Mitglieder bemerkbar. Das kann man übertriebenen Erwartungen zuschreiben, ist aber nicht unberechtigt, wenn man die letzten Ergebnisse der Bundesligamannschaft mit dem vergleicht, was in der ersten Hälfte der Saison eingefahren wurde. So kam die Frage an den Sportdirektor und Geschäftsführer Eberl nicht von ungefähr, er möge doch einmal so nett sein, den Leistungsverfall, z.B. im Spiel gegen Düsseldorf erklären. Das konnte er nicht, und wenn er es nicht kann, dann kann es wohl niemand, vielleicht der Trainer, aber Dieter Hecking, der den Verein zum Ende der Saison verlassen soll, war nicht anwesend.

Dieter Eberl gab den Mitgliedern Einblick in die Entscheidungsfindung, Marco Rose, den österreichischen Meistertrainer, zu verpflichten. Erberls erste Kontaktaufnahme zu ihm geschah zu einem Zeitpunkt, wo Rose bei Red Bull Salzburg noch unabkömmlich war. Das muss wohl Mitte des vergangenen Jahres der Fall gewesen sein, als erste Zweifel an Dieter Hecking aufkeimten. Eberl lobt ihn auf der HV „über den grünen Klee“ würde man sagen, wenn dem nicht der Ruch der Unaufrichtigkeit anhaften würde. Nein, der Mann, meint es ehrlich, wenn er darauf verweist, dass Hecking die Mannschaft in schwieriger Situation (16 Punkte nach 16 Spielen) übernahm und Stabilität hineinbrachte. Und nach der Umstellung der Spielweise zu beginn der Saison 2018/19 auf 4/3/3, die von der Mannschaft angenommen und laufend perfektioniert wurde, stellten sich ja auch nicht selbstverständliche Erfolge ein, wie der Sieg gegen Bayern München in deren Stadion. Ende März konnte mit Rose eine Vereinbarung erzielt werden, am 1 April informierte Eberl Hecking von seinem Entschluss.

Nun will Marx Eberl einen neuen Weg gehen und glaubt in Rose den richtigen Mann dafür gewonnen zu haben und bittet auf die HV um Verständnis dafür, dass ein Trainerwechsel möglich sein sollte, auch wenn die Ereignisse ihn nicht zwingend erforderlich machen.

Eindringlich ist der Appell des ganzen Vorstands an Mitglieder, Fans und Zuschauer, von Defaitismus abzusehen und die Mannschaft zu motivieren, das internationale Geschäft wieder zu erreichen. Wenn das gelingt, dann sind die roten Zahlen von 2018 schnell vergessen.

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