Das Leben in Krefeld ist unsicherer

Im Jahr 2022 ist – nach anhaltenden Einschränkungen für die Gesellschaft durch die Maßnahmen der Obrigkeit nach Ausrufung einer Corona-Pandemie – wieder Normalität zurückgekehrt. Diese Normalität ist allerdings durch die Folgen des Überfalls auf die Ukraine und die dadurch erfolgten Verwerfungen in Wirtschaft und Gesellschaft beeinträchtigt. Die Polizeipräsidentin der Stadt Krefeld, Ursula Mecklenbrauck, spricht in einem Vorwort zu der soeben vorgelegten Kriminalstatistik für das Jahr 2022 von Existenzängsten und drohende Mangellagen, die zu steigender Aggressionen innerhalb der Gesellschaft geführt hätten, was man z.B. an einer Zunahme bei Delikten wie Raub und Körperverletzung, deutlich ablesen könne. Insgesamt sind in Krefeld im vergangenen Jahr mehr Straftaten begangen worden als im Jahr zu vor, nämlich 21.449 Fälle zu 20.393.

Ursula Mecklenbrauck

Der Eindruck, dass das Leben in Krefeld unsicherer geworden ist, wird durch die Statistik bestätigt. 2022 setzte sich der Trend des Vorjahres – im Nachgang zum Corona-Jahr 2020 – mit einer Steigerung um71 Raubdelikte weiter fort. Die Aufklärungsquote lag bei 53,53 %. Die Zahl der sonstigen Raubüberfälle auf Straßen, Wegen oder Plätzen istum 24 Fälle gestiegen. Damit wurden 2022 erstmals wieder mehr Fälle als im Jahr 2019 – vor dem Coronageschehen – registriert.  Es wurden 160 Tatverdächtige, davon acht Kinder und 35 Jugendliche, ermittelt. 57,5 % (2021: 40,3 %; 2020: 34 %) der Tatverdächtigen sind nichtdeutscher Nationalität.

Auch die weiterhin hohe Anzahl ermittelter Taten wegen sexuellen Missbrauchs an  Kindern und entsprechende Abbildungen sind eine starke Herausforderung für die Polizei, nicht nur in Krefeld.

Beim Wohnungseinbruchsdiebstahl hat ich der positive Trend fallender Zahlen der letzten Jahre nicht fortgesetzt. So wurden 2022 insgesamt 489 Fälle erfasst, was einer Steigerung von 33,24 % im Vergleich zu 2021 entspricht. Die Polizei sagt: Erfreulicherweise konnten

hier gute 24 % aller Fälle aufgeklärt werden. Es wurden 66 Tatverdächtige ermittelt. Bei den Tätern handelte es sich überwiegend um männliche. Mehr als 45 % der gemeldeten Einbrüche blieben im Stadium des Versuchs stecken, was auf bessere Sicherungsmaßnahmen zurück geführt werden kann.

2022 wurden in Krefeld 3.063 Betrugsdelikte registriert. Das bedeutet einen Rückgang von 1.006 Delikten gegenüber Vorjahr (- 24,7 %).

Die Aufklärungsquote konnte dabei nicht mehr auf dem sehr hohen Niveau desVorjahres gehalten werden und sank auf 78,03 %.

Zu den Betrugsdelikten zählt unter anderem das Delikt der Beförderungserschleichung („Schwarzfahren“). Im Jahr 2022 wurden hier lediglich noch 1.216 Fälle zur Anzeige gebracht (2021:2.085). Dies bedeutet – nach einem Anstieg im Jahr 2021 – wieder einen Rückgang um 869 Fälle (- 41,68 %). Die sehr hohe AQ (99,59 %) bei den Fällen von Beförderungserschleichung beeinflusst den Rückgang der AQ im Deliktsbereich der Betrugsdelikte wesentlich. Der Rückgang ist allerdings der Einführung des Neun-Euro-Tickets geschuldet, das eben den ärmeren Teil der Bevölkerung vorm „Schwarzfahren“ bewahrte.

Auffällig ist zudem ein erneuter Anstieg des Tankbetrugs. Hier wurden 199 Taten im Jahr 2022 registriert, welches einer Steigerung von 30,07 % entspricht. Im Zuge der inzwischen deutlich gestiegenen Kraftstoffpreise hat sich der bereits 2021 abzeichnende steigende Trend weiter fortgesetzt.

Wir kommen auf andere interessante Teilbereiche der Statistik zurück, dazu zählen natürlich die Delikte gegen die sexuelle Selbstbestimmung und die Computerkriminalität.

close

Abonnieren Sie jetzt unseren Newsletter!

Wenn Sie noch mehr wissen wollen, tragen Sie sich ein für einen kostenlosen Newsletter und erhalten Sie vertiefende Infos zu gesellschaftlichen Entwicklungen, Kulinarik, Kunst und Kultur in Krefeld!

Wir senden keinen Spam! Erfahre mehr in unserer Datenschutzerklärung.