Mit einem dritten Platz in der Tabelle der Bundesliga geht die Borussia am Ende der ersten Saisonhälfte in die Winterpause, die dieses Jahr kurz ist, denn schon am 03.01.19 steht die erste Trainingseinheit des neuen Jahres an. Dann geht es ins Winterquartier ins Barceló Montecastillo Golf Resort in Jerez de la Frontera. Das Hotel hat einen eigenen Fußballplatz, wo der FC Magdeburg und Standard Lüttich empfangen werden. Am 13. Januar findet dann der Wettbewerb um den Telekom-Cup in Düsseldorf statt.
33 Punkte am Ende der Saisonhälfte sind eine Menge Holz, wie man so schön sagt, und Leute mit einem guten digitalen Gedächtnis berichten, das sei das beste Ergebnis seit 42 Jahren und damals sei die Mannschaft auch deutscher Meister geworden (zum bisher letzten Mal). Unterschlagen wird dabei aber meistens, daß diese 33 Punkte erreicht wurden als es noch zwei Punkte für einen Sieg gab.
Das letzte Spiel, die Auswärtspartie gegen Borussia Dortmund am Freitagabend, ging mit 2:1 verloren, knapp, aber nicht unverdient. Der Spitzenreiter war ein wenig besser sortiert und hatte in dem Duo Götze-Reus eine Stürmerformation, deren Klasse sich nicht zuletzt beim Führungstreffer in der 54. Minute des Spiels erwies. Überhaupt machte Mario Götze an diesem Abend sein bestes Spiel seit langem. Und Marco Reus lief zur Hochform auf. Beide Mannschaften waren verletzungsbedingt in der Abwehr geschwächt, wobei die Gladbacher in Yann Sommer einen bärenstarken Torwart hatten, der mit mehreren Großtaten (die erste schon in der 19. Spielminute) eine höhere Niederlage verhinderte. Entschieden wurde das Spiel von der etwas erfolgreicheren Angriffsformation, die ja auch die meisten Tor in der laufenden Saison erzielte.
Was das Toreschießen angeht, zeigt sich die Fohlenelf stark verbessert. Sie hat das zweitbeste Torverhältnis aller Mannschaften (gleich mit dem FC Bayern München, der nach seinem souveränen Sieg in Frankfurt hier mit der Borussia gleich-, punktemäßig vorbeizog). Das Toreschießen hat die Borussia nun wieder gelernt, weil, wie Dieter Hecking kürzlich auf Befragen des Gladbacher Tageblatts sagte, es jetzt genügend Spieler gibt, die das können. Ein Grund dafür könnte die Verpflichtung von Allassane Plea sein, wenn der auch im Spiel gegen Dortmund blaß blieb. Wenn man nach Gründen sucht, fällt auch ein zur Prachtform auflaufender Thorgan Hazard auf, dessen Erfolg sich in der Rangfolge auf der Torjägerliste ablesen läßt.
In Dortmund fehlten Lars Stindl und Raffael. Mit deren Einwechslung hätte sich das Blatt vielleicht noch einmal drehen lassen, was Christoph Kramer in der Nachspielzeit der ersten Hälfte schon einmal gelang.
Das Spiel begann mit einem Pyrospektakel der Gladbacher Fans. Schwierig zu entscheiden, ob das Macht demonstrieren sollte oder etwas anderes. Nun, das Theater blieb dann auch einigermaßen in Grenzen, so dass das Spiel ohne Verzögerung beginnen konnte. Zu den Bengalos äußerte sich kürzlich Gladbachs Sportdirektor Max Eberl auf Befragen der Sportredaktion des Gladbacher Tageblatts, als bei dem Spiel gegen Fortuna Düsseldorf im Borussia-Park gezündelt (Einzelheiten zum Spiel hier) wurde. Das Problem ist, daß das Material, was zum Zündeln taugt in die Stadien geschmuggelt wird, an den Stellen versteckt ist, die bei der Eingangskontrolle der weiblichen und männlichen Fans, nicht angetastet werden können. Hier ist also nicht anzusetzen. Wohl gibt es inzwischen hochauflösende Videotechnik, die auch zur Gesichtserkennung herangezogen wird. Und die soll auch noch verbessert werden. Denn von dem Zündeln geht schon eine Gefahr aus. Es ist ja schon überlegt worden, die Fans von den Auswärtsspielen auszuschließen. Daran kann ja wohl niemand interessiert sein.
Das Ende der Saisonhälfte sieht die Fohlen auf einem guten Weg. Die zweite beginnt am 19. Januar in Leverkusen. Die soll dann genau so erfolgreich gemeistert werden, wie die erste. Was nicht selbstverständlich, aber möglich ist. Dafür gestellt wurden die Weichen im Sommerquartier im zu Ende gehenden Jahr 2018.