Auf dem Gelände des Stadtbades Neusser Straße soll ein Jugendkulturhaus entstehen. Damit soll Jugendlichen und jungen Erwachsenen ein kreativer Freiraum und kultureller Zugang inmitten der Krefelder Innenstadt ermöglicht werden. Es ist als zentraler Bestandteil des kommunal genutzten Bereichs im sanierten Stadtbad vorgesehen und integriert sich in die Gesamtplanung zur Umnutzung des historischen Areals. Man verspricht sich davon auch eine Aufwertung des umliegenden Quartiers.
Das Konzept für das Jugendkulturhaus soll im Jugendhilfeausschuss am 6. Juni und im Ausschuss für Kultur und Denkmal am 20. Juni als Teil des „Gesamtkonzepts Stadtbad“ und als Grundlage zur stufenweisen Weiterentwicklung beschlossen werden.

„Kultur nimmt im Leben vieler Jugendlichen eine Kompassfunktion ein. In einer oft unbeständigen Lebensphase bietet sie Orientierung, dient der Persönlichkeitsfindung und fördert die eigenen Talente. Dafür braucht es sichere und verlässliche Räumlichkeiten, die wir mit dem Jugendkulturhaus schaffen möchten“, wird Oberbürgermeister Frank Meyer dazu zitiert. Er geht davon aus, dass das Areal mit seiner Geschichte, Architektur und zentralen Lage einen passender Ort dafür ist.
Das Konzept zum Jugendkulturhaus, das im ehemaligen Bädertrakt samt dessen vielen kleinen Räumen und Innenhöfen entstehen soll, stammt vom städtischen Fachbereich Jugendhilfe und Beschäftigungsförderung sowie Kultur. Dabei wurde auch das berücksichtigt, was in Gesprächen mit den Krefelder Jugendkunstschulen, der Bürgerinitiative Rund um St. Josef, den Vereinen Werkhaus, Freischwimmer und Krefelder Jugendring sowie der Jugendbeirat der Stadt Krefeld artikuliert wurde. Ferner ließ die Stadtverwaltung Erfahrungen einfließen, die mit dem Jugendkulturzentrums Scheune in Ibbenbüren, mit dem Kreativ-Hauses Münster sowie des Jugend-Kultur-Zentrums Bollwerk 107 im Kreis Wesel gewonnen werden konnten. Dabei hebt das Krefelder Konzept besonders die Notwendigkeit jugendkultureller Bildung hervor. Es soll Grundlagen schaffen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und Jugendlichen einen Zugang zur sozialen und gesellschaftlichen Teilhabe eröffnen. außerhalb dessen, was schulich oder erzieherisch vermittelt wird
Mit pädagogischer und künstlerischer Unterstützung werden gezielt künstlerische Talente individuell begleitet und weiterentwickelt“, hat sicht Stadtdirektor und Jugenddezernent Markus Schön zu dem Thema geäußert.

In dem Konzept zum Jugendkulturhaus sind bereits mögliche Teilbereiche für die konkrete Nutzung formuliert, die in Vorgesprächen mit regionalen und überregionalen Akteuren der kulturellen Bildung definiert wurden. Von Kunst- und Graffitiprojekten über Schreibwerkstätten bis hin zu Tonstudios und Tanzworkshops decken die verschiedenen Sparten die abwechslungsreiche Breite der Jugendkulturarbeit ab. Das veranlasst dann auch die adäquate und attraktive Gestaltung der Räumlichkeiten, etwa mit der Einrichtung von Musik- und Theaterräumen, Kunstflächen im Innen- und Außenbereich und entsprechende Räumen für Ateliers oder Ausstellungen.
Daraus ergeben sich auch Zweitnutzungen. So könnten verschiedene Bereiche des Gesamtareals – initiiert durch das Jugendkulturhaus – für Veranstaltungsformate wie Musik-Events, Poetry Slams, Jugendtheater oder Lesungen genutzt werden.
Auch wenn sich die Angebote des Jugendkulturhauses zuvorderst an junge Menschen im Alter von 14 bis 27 Jahren richten, sind Veranstaltungen für Jüngere ebenfalls denkbar, etwa in Form von Schulkooperationen. Synergieeffekte mit den anderen Bereichen des sanierten Stadtbads – beispielsweise mit dem vom Verein Freischwimmer bewirtschafteten Außengelände – bieten ich dann auch an.
Die Umnutzung und Sanierung des denkmalgeschützten Stadtbads an der Neusser Straße ist ein Eckpfeiler in der geplanten Transformation der Innenstadt und nimmt einen wichtigen Part im Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK) ein. Aktuell wird durch ein europaweites Vergabeverfahren ein Architekturbüro gesucht, das mit der Planungsaufgabe beauftragt wird. Das soll das Qualifizierungskonzept des Kölner Büros „raumwerk.architekten“ berücksichtigen. Der Zeitplan sieht eine Fertigstellung in 2029 vor. Für das Projekt soll im Jahr 2026 ein Städtebauförderantrag gestellt werden.
Qielle: StadtKrefeld, Presse und Kommunikation, von wo auch die Vignetten stammen