Flaute kommt am Bau an

Der preisbereinigte Auftragseingang im Bauhauptgewerbe ist im zweiten Quartal 2023 um 6,1 % gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal gesunken. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, war die Auftragslage vor allem im Tiefbau (−7,8 %) niedriger als im zweiten Quartal 2022. Damit waren die Auftragseingänge im Tiefbau das fünfte Vierteljahr in Folge rückläufig. Im Hochbau war die Auftragslage im zweiten Quartal 2023 um 4,6 % niedriger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.

Diese und andere interessante Konjunkturdaten hat das Statistische Landesamt auf einer interaktiven Seite veröffentlicht. De Zugang ermöglicht dieser Link. Hier sind konjunkturrelevante Daten aus den Themenbereichen Produzierendes Gewerbe, Handel und Dienstleistungen.

Hirr ist z.B. ein Blick auf die monatliche Entwicklung der Baugenehmigungen von neuen Gebäuden – einem Frühindikator für die Konjunkturverläufe im Hochbau – möglich. Aktuell zeigt er, dass vorerst nicht mit einer wesentlichen Verbesserung der Auftragslage zu rechnen ist: Die genehmigte Wohnfläche in geplanten Wohngebäuden war im zweiten Quartal 2023 um 35,1 % niedriger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. In Nichtwohngebäuden war die genehmigte Nutzfläche sogar um 40,2 % niedriger als von April bis Juni 2022.

Die Industrienachfrage in NRW ist ebenfalls rückläufig. Im zweiten Quartal 2023 sanken die Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal um 6,0 %. Im zweiten Quartal 2023 verringerte sich die Zahl der Bestellungen aber zumindest weniger schnell: Noch im vierten Quartal 2022 und im ersten Quartal 2023 wurden die entsprechenden Vorjahresergebnisse um 11,8 bzw. 11,6 % unterschritten.

Im NRW-Einzelhandel lag der Index der preisbereinigten Umsätze im zweiten Quartal 2023 um 1,9 % unter dem entsprechenden Vorjahreswert. Damit liegt der Einzelhandelsumsatz bereits im vierten Quartal in Folge unter dem der Vorjahresquartale.

Ebenso setzt sich im Außenhandel der Abwärtstrend weiter fort. Die Tonnage der exportierten Güter lag im zweiten Quartal 2023 mit −11,8 % erneut unter dem Ergebnis des entsprechenden Vorjahresquartals. Auch die importierten Gütermengen waren mit einem Rückgang von 4,2 % erstmals nach neun Quartalen wieder niedriger als im zweiten Vierteljahr 2022.

Im Dienstleistungssektor ist die Flaute noch nicht richtig angekommen. Im zweite Quartal 2023 gingen erstmals die Umsätze im Verhältnis zurück, nämlich um 1,2 %. Im vierten Quartal 2022 und im ersten Quartal 2023 waren noch Zuwächse von 4,4 bzw. 3,3 % im Verhältnis zum jeweiligen Vorjahreszeitraum verbucht worden.

Der KonjunkturMonitor NRW bietet für eine Vielzahl von Wirtschaftsindikatoren anschauliche Visualisierungen. Es können auch Vergleiche angestellt werden, z.B. wie schlägt sich Nordrhein-Westfalen im Verhältnis mit ganz Deutschland?

Quelle: IT NRW

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