Gladbach will Smart City werden

Auf eine Stufe mit Amsterdam und der chinesischen Hafenstadt Tianjin stellt sich Gladbach. Die beiden genannten Metropolen – um nur zwei zu nennen – sind auf dem Weg Smart City zu werden. Gladbach folgt wahrscheinlich. Der Finanzausschuss und der Hauptausschuss haben dem Rat der Stadt empfohlen, sich am „Modellprojekt Smart Cities“ des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat zu beteiligen. Sollte der Rat zustimmen, wird die Stadt am Förderwettbewerb teilnehmen und dann die Umgebung smarter machen.

Was macht eine Stadt smarter? Auskunft hierzu gibt der Technologiemarktführer Bosch.

Der hat für die Bereiche Mobilität, Energie, Gebäude, Sicherheit sowie E-Governance, also eine digitale Stadtverwaltung Systeme entwickelt. Im Bereich Mobilität sind dies , vernetztes Parken, Flottenmanagement, E-Mobilität und Intermodaler Transport, d.h. alle Verkehrsmittel werden verknüpft.

Dem Anspruch an Sicherheit und Energieeffizienz und Komfort wird entsprochen, die Lebensqualität steigt. Unter dem Motto „Simply.Connected.“ verspricht Bosch mehr urbane Mobilität, dazu zählen „schlaue“ Zuhause und Gebäude.

Für die Zeit zwischen 2019 und 2026 sind für die Vitusstadt laut erster Schätzung Fördermittel für Stadtentwicklung und Digitalisierung in Höhe von € 16,6 Mio. möglich. Der Eigenanteil würde 10% betragen (rund € 1,6 Mio.), könnte sich durch Beteiligung von kommunalen, regionalen Unternehmen noch verringern.

Das befristete Förderprojekt des Bundes soll Kommunen bei der Gestaltung des digitalen Wandels unterstützen. Das Modellprojekt hat zwei Phasen: In der ersten Phase (Laufzeit von maximal 24 Monaten) wird die Entwicklung einer integrierten Smart City-Strategie unterstützt. In der zweiten Phase wird die Umsetzung der Maßnahmen gefördert, die in Phase eins definiert wurden (maximal fünf Jahre). „Wenn wir uns in diesem Förderwettbewerb durchsetzen, könnten wir die digitale Transformation in Stadt und Verwaltung beschleunigen. Wir wären damit auf der Überholspur“, sagt Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners.

Martin Platzer, der seit Anfang des Jahres im Rathaus die neu geschaffene Stabsstelle für digitale Transformation ausfüllt und die Bewerbungsunterlagen vorbereitet hat: „Der digitale Wandel vollzieht sich auch in Mönchengladbach spürbar. Er ist unumkehrbar und wirkt sich auf das alltägliche Arbeiten und Leben in unserer Stadt aus. Eine solche Förderung würde uns helfen, diesen Wandel proaktiv zu gestalten.“

Grundvoraussetzung hierfür ist der souveräne Umgang mit Daten und eine enge Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung, Bürgern, Forschung und städtischen Gesellschaften.

Im Bereich der Quartiersentwicklung könnte man schneller und genauer analysieren, wie sich Stadteile entwickeln. Damit ist man näher an den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger dran“, so Platzer. Das Modellprojekt lebt von der Bürgerbeteiligung. Bei „Smart Cities“ soll die Öffentlichkeit die Chance erhalten, sich mit Ideen am Strategieprozess in Phase eins zu beteiligen.

Eingebettet ist das Projekt in die Stadtentwicklungsstrategie mg+ Wachsende Stadt. „Dieses Modellprojekt bietet die einmalige Chance, den öffentlichen Raum im Rahmen neuer digitaler Möglichkeiten ganz neu zu denken, die Lebensqualität für alle zu steigern und planerische Entscheidungen zu erleichtern. Smart Cities schafft eine Informations- und Wissensgrundlage für Stadtentwicklung“, so Stadtdirektor und Technischer Beigeordneter Dr. Gregor Bonin.

Als strategische Partner beteiligen sich die Hochschule Niederrhein, WFMG – Wirtschaftsförderung Mönchengladbach GmbH, Sozial-Holding GmbH, mags AöR und nextMG e.V. Darüber hinaus beteiligt sich die NEW AG bei der Strategieentwicklung und der Umsetzung von Maßnahmen. Die NEW wird dabei 50 Prozent des kommunalen Eigenanteils übernehmen.

Ganz ungefährlich ist das natürlich alles nicht. Die Vernetzung vernetzt natürlich auch den Menschen. Sie durchdringt das gesamte Leben, erleichtert Mobilität, macht Häuser intelligent und Fabriken produktiver. Sie verändert Leben und Arbeiten.

Nicht erfunden ist der Fall, über den kürzlich bei www.nfh-online.de zu lesen war. Schadstoffe kaperten einen Fernseher und legten ihn lahm, was wohl eher zufällig geschah, weil Smart TV – wie Smart City – IP basiert ist. Das wirft ein bezeichnendes Licht auf die Problematik, die nicht verharmlost werden darf.

Das Foto zeigt Verkehrsadern in Tianjin. Hier verwirklicht Bosch die Smart City.

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