Handwerk verliert Hände

Im vierten Quartal 2020 war der Umsatz der Handwerksunternehmen im zulassungspflichtigen Handwerk in Nordrhein-Westfalen um 8,3 Prozent höher als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt anhand vorläufiger Ergebnisse mitteilt, verringerte sich gleichzeitig die Beschäftigtenzahl im Vergleich zum vierten Quartal 2019 um 1,7 Prozent. 

Für fünf der sieben Gewerbegruppen ermittelten die Statistiker Umsatzanstiege: Die stärksten Zuwächse erzielten die Unternehmen des Gesundheitsgewerbes (+13,8 Prozent) und des Ausbaugewerbes (+11,2 Prozent). 

Ein Anstieg der Beschäftigtenzahl war im vierten Quartal 2020 lediglich im Bauhauptgewerbe (+1,0 Prozent) und im Ausbaugewerbe (+0,1 Prozent) zu verzeichnen. Die größten Rückgänge der Beschäftigtenzahlen gab es im Lebensmittelgewerbe (-6,1 Prozent) und bei den Handwerken für den privaten Bedarf (-5,8 Prozent). 

Bei den vorliegenden Ergebnissen handelt es sich um Daten zum zulassungspflichtigen Handwerk aus der vierteljährlichen Handwerksberichterstattung. Die Ergebnisse werden auf der Grundlage von Beschäftigtenzahlen der Bundesagentur für Arbeit und Umsatzzahlen der Finanzverwaltung ermittelt. 

Die Zahlen verdeutlichen, dass es dem Handwerk gut geht, soweit es nicht durch den Strukturwandel geschrumpft ist. Wer sich herüber informieren will, dem sei eine weitere Statistik von IT NRW empfohlen. Sie beschreibt den Beschäftigungsrückgang in einigen Handwerkszweigen, wer tiefer schaut, erkennt den Strukturwandel, der viele Handwerkszweige überflüssig macht oder kurz davor ist es zu tun.

Einzelne Gewerbezweige des nordrhein-westfälischen Handwerks verloren zwischen 2008 und 2018 bis zu drei Viertel ihrer Beschäftigtenzahl. Der Rückgang bei den Korbmachern war mit 76,4 Prozent am stärksten. Hier waren 2018 in NRW nur noch 13 Personen tätig. Weitere Gewerbezweige mit überdurchschnittlichen Rückgängen bei der Zahl tätiger Personen waren Modisten (−64,3 Prozent), Drechsler (−60,8 Prozent) und Kürschner (−60,3 Prozent).

Auch bei den Fleischern ging die Beschäftigtenzahl von 33 103 im Jahr 2008 um 23,5 Prozent auf 25 330 Personen im Jahr 2018 zurück. Bei den Informationstechnikern verringerte sich die Zahl der tätigen Personen binnen zehn Jahren von 12 595 auf 8 544 (−32,2 Prozent). Bei den Klempnern war die Beschäftigtenzahl mit 1 287 nur noch halb so hoch (−49,6  Prozent) wie 2008 (damals: 2 556 tätige Personen).

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