Heimat und Familie im Gegensatz zu Weltoffenheit

Die gestrigen (02.06.19) Demonstrationen im Stadtteil Rheydt wurden von einem Großaufgebot an Polizei begleitet. Die hatte allerdings wenig zu tun. Die Sache verlief weitgehend friedlich.

Anlass für die Demos war – wie berichtet – eine Schandtat an der in Bau befindlichen Moschee an der Mittelstraße. Unbekannte legten dort in der Nacht des vergangenen Dienstag einen Schweinekopf nieder und malten auch noch ein Hakenkreuz. Das regte die moslemische Community auf, die sich dem Vorwurf ausgesetzt sieht, sie sei salafistisch. Inwieweit das stimmt, ist Ansichtssache. Abgesehen davon entsteht an der Mittelstraße ein religiöses und administratives Zentrum beträchtlichen Ausmaßes.

Zur Demo rief der Verein „Mönchengladbach steht auf“, was das Bündnis „Mönchengladbach stellt sich quer“ sowie die Partei „BIG“ zur Gegendemo veranlaßte. Teilnehmer versammelten sich vor den Rheydter Hbf, wo ihre Anführer ihre Argumente formulierten. Die einen sind für Heimat und Familie, die anderen für eine weltoffene Gesellschaft, wo Heimat und Familie ein weniger wichtige Rolle spielen.

Nach Auskunft der Polizei versammelten sich 260 Teilnehmer bei den Familienbewussten, 300 bei den anderen, wobei da auch die 24 von BIG mitgezählt sind.

Gegen 15 Uhr setzten sich die Demonstrationszüge in Bewegung und erreichten, durch Absperrungen der Polizei gesichert, den Rheydter Marktplatz, wo „Mönchengladbach steht auf“ zur Grillparty einlud und rund 300 Grillwürstchen abgab. Zum Trinken gab es Wasser. Gegen 17.30 Uhr endeten die Demos und der Marktplatz wurde geräumt, wie die anderen durch Barrieren gesicherten Straßen und Plätze.

Alles ist, wie bereits erwähnt, weitgehend friedlich verlaufen. Die Auflagen, die „Mönchengladbach steht auf“ auferlegt wurden, z.B. nichts mit Schweinen zu zeigen und auch nicht den Schlachtruf zu skandieren: „wir wollen keine Salafistenschxxx“, wurden grundsätzlich beachtet.

Vereinzelt kam es zu polizeilich relevanten Ereignissen.Es kam im Vorfeld der Versammlungen an der Wickrather Straße zu einer eine Auseinandersetzung zwischen Personen aus der salafistischen Szene und solchen, die mit Protestplakaten auf dem Weg zur Demo „Mönchengladbach steht auf“ waren. Im Verlauf der Handgreiflichkeiten kam es zu keinen Verletzungen.

Insgesamt schaute die Polizei genau hin. Es wurde bei zwei Teilnehmern ein verfassungswidriges Tattoo festgestellt. Die so markierten wurden der Demo kurzzeitig entnommen und bedeckten dann die Tattoo für den Rest der Versammlung. Erwähnenswert noch eine Strafanzeige gegen Edwin Wagenveld, der sich bei einer Rede unflätig über Mohamed äußerte.

Es wurden 25 Personen in Gewahrsam und zwei Personen festgenommen. Alle sind der salafistischen Szene zuzuordnen. Es fertigte die Polizei 15 Strafanzeigen wegen Beleidigung, zwei Strafanzeigen wegen Körperverletzung, zwei wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und acht Anzeigen wegen Verstößen gegen das Versammlungsgesetz. Ferner stellte die Polizei einige Schlag-, Hieb- und Stichwaffen sicher.

Unsere Fotomontage zeigen die Steine des Anstosses und eine Szene vom Rheydter Marktplatz nach Ende der Demo. Die Kinder hatten sich auch schon vorher nicht von ihrem frohen Treiben abhalten lassen.

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