Fußball in der NS-Zeit

In der NS-Dokumentationsstelle der Stadt Krefeld, im Haus Merländer (Friedrich-Ebert-Straße 42),  wird ab Montag, 17. Juni, eine Sonderausstellung des Kreismuseums Wewelsburg gezeigt: „Mehr als nur ein Spiel – Anpassung, Ausgrenzung, Instrumentalisierung. Fußball in der NS-Zeit“. Die Ausstellung bietet Einblicke in elf Fußballklubs während der Zeit von 1933 bis 1945, unter anderem Borussia Dortmund. Ein Thema dabei ist die Ausgrenzung jüdischer Sportler aus den Vereinen des Deutschen Fußballbundes (DFB) wie es um den Frauenfußball bestellt und wie Anhänger der Klubs durch die Zeit kamen.

Wie es in einem Vorbericht heißt, wird anhand von Borussia Dortmund wird verdeutlicht, dass es eigentlich keinen Widerstand innerhalb der Vereine gegen das von den Nationalsozialisten verordnete Gedankengut gab.  Stattdessen passte sich die Führung der Fußballklubs an, um nicht ein Verbot und eine Auflösung zu riskieren  was verständlich war. Damit stand die offizielle Vereinslinie im Gegensatz zu Mitgliedern und Anhängern, heute würde man Fas sagen.

Die Mitgliederbasis von Borussia Dortmund rund um den Dortmunder Borsigplatz war politisch anderes orientiert und katholisch geprägt. Unmut gab es z.B. anlässlich des durch die Stahlfirma Hoesch und die NSDAP erzwungenen Vereinsumzugs von ihrem Sportplatz in das ungeliebte Stadion „Rote Erde“ im bürgerlichen Süden der Stadt. Vereinzelt leisteten BVB-Mitglieder auch politischen Widerstand.

In den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts gab es außerhalb Deutschlands bereits Frauenspielklassen, u.a. bis 1938 in Österreich. In Deutschland kamen sie trotz einiger Bemühungen nicht zustande.

Die Ausstellung thematisiert die Rolle der Frau im Nationalsozialismus und lässt nicht unerwähnt, dass der Deutsche Fußballbund den Mädchen- und Frauenfußball in der Nachkriegszeit  mit denselben Begründungen untersagte wie sie bereits 1936 formuliert worden waren. Zudem wird erläutert, dass nach der Aufhebung des Verbots in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts zunächst nur eine vereinfachte Form des Spiels für Frauen stattfand. Dazu gehörte etwa das Verbot der Nutzung von Stollenschuhen und eine verkürzte Spielzeit.

Die Ausstellung „Mehr als nur ein Spiel – Anpassung, Ausgrenzung, Instrumentalisierung. Fußball in der NS-Zeit“ wird am Montag, 17. Juni, um 18 Uhr eröffnet. Zur Einführung sprechen Institutsleiterin Sandra Franz und die Kulturbeauftragte der Stadt Krefeld, Dr. Katharine Leiska. Volker Kohlschmidt von der Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg hält einen Vortrag und führt durch die Ausstellung.

Eine Besichtigung ohne Voranmeldung ist mittwochs von 9 bis 14 Uhr, donnerstags von 14 bis 17.30 Uhr und sonntags von 14 bis 17 Uhr möglich. Der Eintritt ist kostenfrei. Die Ausstellung endet am 22. August.

Quelle: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, wovon auch das Foto stammt

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