Grausige Story mit glücklichem Ausgang

Eine Story, grausig, wie gut erfunden, mit zum Glück gutem Ausgang, ereignete sich am Dienstag (09. Mai) auf de Stettiner Straße. Dort erhielt ein Senior gegen 11 Uhr einen sogenannten Schockanruf. Die Frau in der Leitung des Festnetztelefons gab sich als Polizeibeamtin aus und erzählte dem Mann von einem Verkehrsunfall, bei dem seine Nichte eine Frau angefahren habe und nun in Untersuchungshaft sitzen würde. Ein angeblicher Rechtsanwalt übernahm den Hörer und erklärte, dass die Mutter, also die Schwägerin des Seniors, der Inhaftierten in der Kürze der Zeit die erforderliche Kaution nicht aufbringen könne. Das erstaunliche für den Senior daran war, dass die Namen seiner Nichte und seiner Schwägerin genannt wurden. Das wiegte ihn in Sicherheit und er gab an, einen fünfstelligen Bargeldbetrag bei seiner Bankfiliale abholen zu können und nannte dem Rechtsanwalt seine Handynummer. Das Handy klingelte umgehend und er ging dran. Die Betrüger schafften es so, beide Telefonleitungen ihres Opfers belegt zu halten.

Kurz bevor der Senior wieder zu Hause war, brach die Mobilverbindung ab. Auch die Leitung des Festnetzes war nicht mehr belegt, was Misstrauen erzeuge, so rief seine Schwägerin an. Im Gespräch wurde schnell klar, dass es sich bei der Story um einen um einen eingeleiteten Betrug handelte.

Als erneut das Telefon klingelte, konfrontierte der Senior den Rechtsanwalt mit dem Vorwurf des Betrugs. Dieser brach die Verbindung dann ab. Kurze Zeit später meldete sich ein angeblicher Polizist. Er bestätigte dem Senior den Betrugsversuch und gab an, den Tätern auf der Spur zu sein und die betrügerischen Telefonate mitgehört zu haben. Des Weiteren versuche die Polizei, den Kurier nach der Geldübergabe zu schnappen, um an die Hintermänner zu gelangen. Deswegen solle er kooperativ sein und das Bargeld trotz aller Zweifel in einen Umschlag legen und diesen dem Kurier aushändigen. Der Senior folgte den Anweisungen und übergab den Umschlag gegen 13 Uhr in seinem Hausflur einem jungen Mann.

Wie es im Bericht vom Polizeipräsidium Krefeld heißt, wurde eine Nachbarin des Seniors aufmerksam, gewahrte den fremden Mann vor der Haustür und sah ihn wenige Minuten später mit einem weißen Umschlag in der Hand aus dem Haus des Seniors kommen. Sie forderte ihn auf, stehen zu bleiben. Der Kurier flüchtete von der Stettiner Straße über die Breslauer Straße in Richtung Görlitzer Straße. Sie informierte die Polizei, nahm die Verfolgung auf und bat einen jungen Mann an der nächsten Straßenecke um Hilfe. Der – 17jährig – holte den Kurier ein, brachte ihn zu Boden und hielt ihn dann gemeinsam mit der Nachbarin fest, bis die Beamten eintrafen. Das Bargeld konnte dem Senior kurz danach wieder ausgehändigt werden.

Die Beamten nahmen den Kurier – 21jährig – fest. Er wird im Laufe des heutigen Tages (10.05.23), einem Haftrichter vorgeführt.

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