Kesselhaus als Veranstaltungshalle

Die Diskussion um eine repräsentative Krefelder Veranstaltungshalle ist nun in eine finale Richtung kanalisiert. Der Stadtrat  hat mehrheitlich entschieden, dass ausschließlich die Variante „Projekt Kesselhaus“ weiter verfolgt werden soll. Weiterhin ist die Verwaltung beauftragt, bis zur Sitzung am 6. September dem Stadtrat die Zusammensetzung der vorgesehenen Projektgesellschaft und mögliche weitere zu klärende Punkte für die Umsetzung der Variante „Projekt Kesselhaus“ vorzulegen.

Rendering der künftigen Veranstaltungshalle
Rendering der künftigen Veranstaltungshalle

Oberbürgermeister Frank Meyer begrüßt die Entscheidung des Stadtrates: „Das Kesselhaus ist eine große Chance für Krefeld. Es soll eine Veranstaltungshalle entstehen, die sowohl Strahlkraft in die Region entfalten als auch den Charakter eines besonderen Ortes für die Stadtgesellschaft entwickeln kann.“ Schon die äußeren Merkmale werde man kaum an einem anderen Ort in Deutschland finden. So erhalte die Stadt ein Alleinstellungsmerkmal. Ein entsprechender Antrag der Fraktionen SPD und Die Grünen ist in geheimer Abstimmung mit 29 zu 25 Stimmen angenommen worden. Die beiden Fraktionen argumentierten in der Begründung des Antrags, das Kesselhaus mit seinem außergewöhnlichen Ambiente und der Verbindung von Krefelds Industriegeschichte mit Kunst und Kultur sei der richtige Ort für eine neue städtische Veranstaltungshalle. Sowohl traditionelle Veranstaltungen aus dem Krefelder Brauchtum, als auch Aufführungen, Musik- und Sinfoniekonzerte würden möglich sein. Als Oberzentrum am Niederrhein brauche Krefeld eine moderne und architektonisch herausgehobene Veranstaltungshalle. Nur so könnten auch weitere Veranstaltungsformate, die das Seidenweberhaus nicht angezogen habe, nach Krefeld geholt werden.

Eine Sanierung des Seidenweberhauses ist aus Sicht der beiden Fraktionen ausgeschlossen. Diese Option habe der Rat der Stadt Krefeld bereits 2018 verworfen. Der Abriss und einer damit möglichen Neugestaltung des Theaterplatzes werde ein wichtiger Impuls für die Innenstadt sein, so Argumentation in der Antragsbegründung.

Die Verwaltung hatte nach gründlicher Prüfung verschiedener Varianten mit externer Beratung den politischen Gremien vorgeschlagen, das „Kesselhaus“ im Mies-van-der-Rohe-Business-Park mitsamt Grundstück zu kaufen. Ein privater Investor soll das Kesselhaus im Auftrag der Stadt als Veranstaltungshalle umbauen – mit modernster Technik in dem denkmalgeschützten und architektonisch besonderen Gebäude. Nach Fertigstellung wird die Halle dann der Stadt übergeben.

Mit Ratsbeschluss vom 07.12.22 war die Verwaltung beauftragt worden, das laufende Investorenverfahren „Veranstaltungshalle“ aufzuheben und für einen Zeitraum von maximal drei Monaten alternative Finanzierungsmodelle zur Umsetzung des Vorhabens zu prüfen. „Wir haben anschließend von Januar bis März unter Begleitung von externen Beratern Sondierungsgespräche geführt und alternative Umsetzungsvarianten wirtschaftlich geprüft. Im Ergebnis ist der aktuelle Vorschlag – Ankauf von Grundstück und Gebäude durch die Stadt und Umbau durch ein beauftragtes Unternehmen – als für die Stadt wirtschaftlichste Lösung herausgearbeitet worden“, wird Rachid Jaghou, Leiter des Zentralen Gebäudemanagements der Stadt, zitiert. Mit diesem Modell schaffe man auch Vermögen in der Bilanz.

Das neue Kesselhaus könnte im Herbst 2029 fertig gestellt sein. Nach den erforderlichen Vorarbeiten mit Optimierungsphase und Entwurfsplanung bis Frühjahr 2025 könnte die Baugenehmigung im Herbst 2025 erteilt und mit dem Umbau begonnen werden.

Für das Kesselhaus sind zur Optimierung der Akustik insbesondere für Sinfoniekonzerte der Niederrheinischen Sinfoniker des Theaters verschiedene zusätzliche Maßnahmen vorgesehen. Die Anhebung der Saaldecke um 2,5 Meter erhöht alleine das Raumvolumen um fast 30 Prozent. Außerdem sind Akustikrollos, Deckenreflektoren und veränderte Wandstrukturen geplant. Diese Variante berücksichtigt damit die Bedürfnisse des Orchesters. Die erforderlichen Stellplätze

für die Veranstaltungshalle sollen mit dem Bau einer eigenen Parkpalette auf dem rückwärtigen Grundstück des Stadthauses realisiert werden. Auch auf dem Gelände des Mies-van-der-Rohe-Parks sollen Parkflächen geschaffen werden. In unmittelbarer Nähe des Kesselhauses besteht an der Hülser Straße am Moritzplatz eine Anbindung an den ÖPNV über die Straßenbahnlinie 044 und mehrere Buslinien. Zwei weitere Buslinien haben Haltestellen an der Westparkstraße in Höhe Girmesgath. Ein Austausch mit den Stadtwerken Krefeld (SWK) als Betreiber des Personennahverkehrs soll im Laufe des Verfahrens außerdem erfolgen.

Quelle: Presse und Kommunikation Krefeld, auch Fotos

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