Krefeld, Venlo und Kropyvnytskyi vereint

Die Städte Krefeld, Venlo und Kropyvnytskyi unterzeichnen am Montag, 11. September, im Krefelder Rathaus einen Partnerschafts- und  Kooperationsvertrag. Dazu reist eine Delegation der zentralukrainischen Stadt am kommenden Samstag an den Niederrhein und nutzt die Gelegenheit, an den folgenden Tagen bis zur Rückreise am Mittwoch Krefeld und Venlo näher kennenzulernen. Als Ehrengast wird bei der Unterzeichnung des Abkommens die Generalkonsulin der Ukraine, Iryna Shum, erwartet. Die Veranstaltung findet um 11 Uhr im Historischen Ratssaal des Krefelder Rathauses statt.

„Wir wollen eine Partnerschaft auf Augenhöhe“, sagt Krefelds Oberbürgermeister Frank Meyer. „Es ist genau die richtige Zeit, um auf kommunaler Ebene feste Bande in die Ukraine zu knüpfen. Die Partnerschaften zwischen Städten waren ein wichtiger Bestandteil einer neuen europäischen Friedens- und Werteordnung nach dem Zweiten Weltkrieg. Ein solches Signal der Gemeinschaft und des Zusammenhalts möchten wir auch heute angesichts des furchtbaren russischen Angriffskrieges senden. Solidarität kann gerade im Kleinen wachsen, wenn Städte sich miteinander verbinden.“ Frank Meyer betont, dass Krefeld aus der Kooperation perspektivisch eine Städtepartnerschaft entwickeln möchte.

Krefelds niederländische Partnerstadt Venlo hat sich zu dem ungewöhnlichen Schritt entschlossen, als dritter Partner ebenfalls offizielle Kontakte nach Kropyvnytskyi zu etablieren.

Krefeld und Venlo feiern 2024 den 60. Geburtstag ihrer Partnerschaft und setzen nun das gemeinsame Signal in Richtung Ukraine. „Wir sehen es als eine wertvolle Ergänzung, neben der engen Städteverbindung, die wir als Stadt Venlo mit Krefeld haben, auch eine Verbindung mit Kropyvnytsky aufzubauen“, wird Venlos Bürgermeister Antoin Scholten zitiert. „Mit dieser Verbindung zeigen wir aktiv unsere anhaltende Solidarität mit der Ukraine, stärken die internationale Position Venlos und die Bedeutung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. Solche Verbindungen sind wichtig für die humanitäre Unterstützung, aber vor allem für den Austausch von Wissen und Fähigkeiten aller Partner in den Bereichen Kultur, Wirtschaft, Wissenschaft, Bildung, Tourismus und Sport, zwischen Bürgern, Jugendlichen und Organisationen. In der Vereinbarung dokumentieren wir die Bemühungen der Städte, die Beziehungen zu den genannten Themen auszubauen. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit und die gemeinsamen Aktionen, die sich daraus ergeben.“

Neben der offiziellen Unterzeichnung der Partnerschaftserklärung ist am Montag auch im Rathaus von Venlo ein offizieller Empfang der ukrainischen Delegation geplant. Es folgen neben einer Stadtführung ein Vortrag über das politische System der Niederlande, der Besuch eines Wohnheims für ukrainische Flüchtlinge und ein Arbeitsgespräch mit Wirtschaftsvertretern. Am Dienstag geht es in Krefeld um Hilfsprogramme für Kropyvnytskyi und die Situation der Flüchtlinge vor Ort. Neben weiteren Arbeitsgesprächen mit Wirtschaft und Verwaltung soll es auch ganz konkret um die Planung gemeinsamer Projekte für die Zukunft gehen.

Nach Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine im Februar 2022 war in der Krefelder Verwaltung, Politik und Stadtgesellschaft der Wunsch entstanden, mit einerukrainischen Stadt eine partnerschaftliche Verbindung einzugehen. Daher war die Verwaltung in Abstimmung mit der ukrainischen Generalkonsulin in Düsseldorf, Iryna Shum, an die Organisation Engagement Global herangetreten. Sie unterstützt Kommunen bei der Vermittlung deutsch-ukrainischer Partnerschaften. Engagement Global hat der Stadt Krefeld die ukrainische Stadt Kropyvnytskyi vorgeschlagen, da beide Städte etwa die gleiche Einwohnerzahl aufweisen und es viele potenzielle Anknüpfungspunkte zur Zusammenarbeit in den Bereichen Kultur, Bildung, Sport und Wirtschaft gibt. In einer Videokonferenz des Oberbürgermeisters mit Vertretern der Stadtspitze von Kropyvnytskyi sowie Engagement Global haben alle Beteiligten viele Gemeinsamkeiten und großes Interesse an einer partnerschaftlichen Verbindung festgestellt. Die beiden Städte haben das Ziel formuliert, die freundschaftlichen Beziehungen zu einer Städtepartnerschaft auszubauen.

Kropyvnytskyi liegt in der Zentral-Ukraine, rund 330 km südlich von Kiew. Mit 229.000 Einwohnern ist die Stadt fast exakt genauso groß wie Krefeld. Mehr als 140 Unternehmen verschiedener Branchen sind dort ansässig. Deren Schwerpunkt ist die Lebensmittelindustrie und derMaschinenbau. Seit 2013 findet jährlich die „Internationale Agroindustrieausstellung („AgroExpo“) dort statt. Die Stadt verfügt über zehn unabhängige Hochschulen, davon sechs Universitäten, Akademien und Institute mit fast 7000 Studenten sowie vier weitere Hochschulen und Fachschulen mit mehr als 4000 Studenten. Kulturelle Veranstaltungen umfassen z.B. den Tag der Straßenmusik, ein Kunst- und ein Theaterfestival, eins für Street-Food und das ukrainische Volkstanzfestival „Yatranske Kolo“.

Quelle: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation

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