Missbrauch an Schulen – die Konsequenzen

Nach zwei Vorkommen schweren sexuellen Missbrauchs an zwei Krefelder Grundschulen am 20. November wird die Stadt Krefeld als Sofortmaßnahme an allen 56 Schulen in städtischer Trägerschaft eine Sicherheitsüberprüfung vornehmen. Unter Beteiligung des Fachbereichs Schule, Pädagogischer und Psychologischer Dienst und des Zentralen Gebäude-Managements (ZGM) sollen Optimierungsbedarfe an den Schulgebäuden und -anlagen identifiziert werden. Die Sicherheitschecks laufen in der kommenden Woche an, beginnend mit den Grundschulen. Als Schulträgerin ist die Stadt Krefeld unter anderem für bauliche Maßnahmen an ihren Schulanlagen zuständig.

Frank Meyer

Oberbürgermeister Frank Meyer sagt: „Was am Mittwoch an den beiden Schulen geschehen ist, macht mich tief betroffen. Für die Kinder ist es einfach nur furchtbar, für die Eltern ein schlimmer Albtraum. Ich bin froh und dankbar, dass der mutmaßliche Täter sofort gefasst wurde und sämtliche Hilfsangebote, auch von städtischer Seite, unmittelbar bereitstanden. So schwer es gerade fällt, angesichts einer solchen Tat besonnen zu bleiben, müssen sich alle beteiligten Stellen nun genau anschauen, wie es dazu kommen konnte. Ich habe mit beiden Schulleitungen persönlich gesprochen, um mir ein Bild zu machen. Was wir als Stadt realistisch tun können, um Kinder besser zu schützen, werden wir tun.“

Unmittelbar nach Bekanntwerden des Vorfalls am 20. November hat die Stadt Krefeld im Rahmen des schulischen Krisenmanagements die Angebote des Psychologischen Dienstes an beiden Schulstandorten bereitgestellt. Die betroffenen Schulen erhalten alle erforderlichen Unterstützungsmaßnahmen, sowohl von der Stadtverwaltung als auch von der Polizei, der Unfallkasse NRW und weiteren Beratungsstellen. Priorität hatte hier zunächst die Betreuung der direkt betroffenen Kinder und deren Familien. Auch die Schulleitungen, das Kollegium und die Schülerinnen und Schüler mit ihren Eltern haben Beratungsangebote zum Teil in Anspruch genommen. Die Betreuung des Psychologischen Dienstes dauert so lange an, wie sie von Seiten der Betroffenen benötigt wird.

Schon seit einiger Zeit und damit unabhängig von den Ereignissen am 20. November ist im Januar ein „Runder Tisch“ zum Thema Sicherheit an Schulen geplant. Hier kommen Vertreter der Krefelder Schulen und die Stadtverwaltung als Schulträgerin mit dem Ziel zusammen, Sicherheitsmaßnahmen an allen Krefelder Schulen weiterzuentwickeln. Die Stadtverwaltung trifft sich dazu regelmäßig mit den Schulformsprechern aller Krefelder Schulen zum allgemeinen Austausch.

Was ist geschehen? Am Mittwochmorgen (20. November 2024) hat ein Mann sich an zwei Schulen in Linn und Uerdingen Zutritt zu den Toiletten verschafft und dort an jeweils einem Kind sexuelle Handlungen begangen. In dem Augenblick als das bekannt wurde, informierten die Schulen  sofort die Polizei.

Die Beamten konnten kurz darauf im Rahmen der sofort eingeleiteten Fahndung einen Mann vorläufig festnehmen, der der Taten dringend verdächtigt wird. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft wurde der Mann am Donnerstag dem Haftrichter vorgeführt. Der Tatvorwurf lautet schwerer sexueller Missbrauch von Kindern. Die Ermittlungen dauern an.

Innenminister Reuel, vom WDR mit den Vorfällen konfrontiert, zeigte sich erschüttert und stellte die Überlegung an, ob man den Zugang zu den Schultoiletten mit Video überwachen lassen könne, als Präventivmaßnahme.

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