Telenotarzt Niederrhein kommt

Ein regionalen „Telenotarzt-Systems“ soll die Versorgung im Fall der Not verbessern.  Dafür gibt es eine Trägergemeinschaft Telenotarzt Niederrhein, bestehend aus den Städten Krefeld, Duisburg und Mönchengladbach sowie den Kreisen Viersen, Kleve und Wesel. Ziel  ist es, die Notfallversorgung am Niederrhein durch digitale ärztliche Unterstützung  im Rettungsdienst zu verbessern und eine moderne, vom Standort unabhängige  Versorgung sicherzustellen. Der Start dieses Systems ist im Verlauf des Jahres 2026 vorgesehen.

Auf Bundesebene sind einige Länder wie Bayern und Sachsen-Anhalt in der  Pilotphase zur Umsetzung des Telenotarztsystems. In NRW wurde auf Initiative des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen (MAGS) die Telenotarzt-Region Niederrhein ins Leben gerufen. Seitdem haben die Kostenträger ihre grundsätzliche Bereitschaft zur Finanzierung signalisiert.

Der Grundstein für die Zusammenarbeit wurde im März 2022 gelegt, als die beteiligten Kommunen eine gemeinsame Absichtserklärung unterzeichneten. Im  Juni 2023 wählte die Trägergemeinschaft die Stadt Krefeld zum Kernträger, da die  dortige integrierte Leitstelle mit ihrer technischen Infrastruktur beste  Voraussetzungen für den Betrieb einer Zentrale ermöglicht. Auf dieser Grundlage wurde im Januar 2025 die öffentlich-rechtliche Vereinbarung von allen Partnern unterzeichnet, die die rechtlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen für den Betrieb des Systems regelt. Im September 2025 folgte der Beschluss einer gemeinsamen Geschäftsordnung, die die Zusammenarbeit und Entscheidungsprozesse innerhalb der Trägergemeinschaft festlegt.

Das nun zu entwickelnde Telenotarzt-System ermöglicht es dem Rettungsdienstpersonal am Einsatzort, einen erfahrenen Notarzt digital zuzuschalten. Über Audio-, Video- und  Datenschnittstellen können Vitalparameter in Echtzeit übertragen werden. Der Telenotarzt kann so Diagnostik und Therapieentscheidungen unterstützen,  Maßnahmen begleiten oder – falls erforderlich – die Zeit bis zum Eintreffen eines physischen Notarztes überbrücken.

Auch im Verlegungsmanagement zwischen Kliniken in der Region soll das System zur effizienteren Nutzung der vorhandenen Rettungsmittel beitragen.

Für die Trägergemeinschaft „Telenotarzt Niederrhein“ hat ein erstes  Informationsgespräch mit den Krankenkassen bereits stattgefunden. Über die konkrete Ausgestaltung der Finanzierung besteht – wie bei anderen Telenotarzt-Regionen – noch Abstimmungsbedarf; die formellen Verhandlungen stehen derzeit noch aus. Die Stadt Krefeld übernimmt als Kernträgerin die Projektkoordination, die Abrechnung und Dienstplanung, die Verhandlungen mit den Kostenträgern sowie die Koordination von Öffentlichkeitsarbeit, Fortbildung und Personalmanagement für die Region.

Bis zum Start des Projekts „Telenotarzt Niederrhein“ im Jahr 2026 sollen die technischen, organisatorischen und personellen Voraussetzungen geschaffen werden. Das Projekt gilt als wichtiger Schritt, um die notfallmedizinische Versorgung am Niederrhein zu stärken, Abläufe im Rettungsdienst zu optimieren und die medizinische Expertise auch über kommunale Grenzen hinweg effizient zu vernetzen..

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