Windräder akzeptabel machen

Windräder sollen wesentlich zur Stromversorgung beitragen, wenn fossile Energieträger ausgemustert sind. Kohle und vor allem Braunkohle aus dem rheinischen Reveier sind schon 2030 obsolet, wobei Fachleute anzweifeln, ob das möglich sein wird, ohne dass die Preise für Strom explodieren. Wie dem auch sei, die Stadtverwaltung hat sich damit beschäftigt, war es für ein Potential an Fläche gibt, das für die Errichtung von Windrädern, in den kommenden Jahren infrage kommt. Im Auftrag der Stadtverwaltung haben Gutachter, Bosch & Partner sowie Fraunhofer IEE, eine „Analyse der Potenzialflächen für die Windenergie im Stadtgebiet Krefeld erstellt“ und dabei 20 Areale identifiziert, die sich zur Errichtung von Windenergieanlagen eignen könnten. Dazu zählen Gebiete im Krefelder Hafen, zwischen Linn und Oppum, am Elfrather See, im Norden im Bereich Egelsberg/Niepkuhlen, zwischen Inrath und Hüls sowie an der Kempener Platte. Wegen der notwendigen Abstände zwischen zwei Windrädern können nicht alle Flächen gleichzeitig genutzt werden, sodass nach Einschätzung der Gutachter 13 zusätzliche Windräder errichtet wereden können. Eine Detailuntersuchung der „Cluster“-Standorte soll nun weitere Erkenntnisse bringen. Eine Festlegung auf diese 13 Standorte gibt es noch nicht. Und die Stadtverwaltung weiss auch: viel Zustimmung zu Windräder gib es nicht, auch weil die Dinger inzwischen höher als 200m sind (der Kölner Dam ist 160m hoch).

Sabine Lauxem

Umweltdezernentin Sabine Lauxen stellte die Studie gemeinsam mit Dr. Wolfgang Peters von Bosch & Partner sowie Dr. Carsten Pape von Fraunhofer IEE im Ausschuss für Umwelt, Klima, Nachhaltigkeit und Landwirtschaft vor. „Ich freue mich über das Ergebnis der Studie, denn es zeigt, dass auch in einer Großstadt wie Krefeld der Bau von Windrädern möglich ist. Diese würden einen erheblichen Beitrag zu unserem Ziel leisten, Krefeld klimaneutral zu machen“, sagte sie. Bei einer durchschnittlichen Nennleistung von 5,556 Megawatt läge die Leistung bei 13 installierten Windrädern bei 72 Megawatt. Das ist ein Vielfaches der aktuellen Energieleistung mit nur fünf Anlagen im Bereich Kempener Platte., die natürlich auch bld wieder abgebaut werden müssen, weil ihre Zeit abgelaufen ist.

Die Gutachter erklärten, der Bund mache für Nordrhein-Westfalen die Vorgabe, dass 1,8% der Landesflächen für  Windenergie bereitgestellt werden müssen. Die Länder haben dazu konkrete Flächen für die Windenergienutzung festlegen – in Abstimmung mit den Regionen und Kommunen als Planungsträgern. Für Krefeld wurde bisher keine Vorgabe zur Ausweisung von Flächen formuliert. Die Gutachter betonten, es sei begrüßenswert, dass sich die Stadt nun auf den Weg mache und eigene Ziele definiere.

Durch den Bau von 13 Windrädern in Krefeld können  ca.30.000 Haushalte mit Strom versorgt werden, ca. 90.000 Tonnen CO2, die bei der Nutzung von fossilen Energieträgern entstehen, wenn man stattdessen fossile Energieträger nutzt, entstehen dann nicht.

Im Ergebnis dieser Betrachtung sind bei einer Fläche von 13.621 ha Krefelder Stadtgebiet 98,87 % als Fläche für Windmühlen ausgeschlossen, im Umkehrschluss heißt das 1,13% sind geeignet.

Die Detailprüfung wird nun ergeben, wie die Eignung in den jeweiligen Arealen konkret ist. Die Stadtverwaltung wird diese im engen Austausch mit den Gutachtern vornehmen und prüfen, welche „Konfliktrisiken“ bestehen. Zum Teil liegen die Flächen in eigenem städtischen Besitz, zum Teil gehören sie Privaten. Die Stadt wird im Dialog mit den Flächenbesitzern auf die Möglichkeit zum Bau von Windenergieanlagen hinweisen. „Wir legen uns jetzt noch nicht fest, aber es wird von Mal zu Mal konkreter“, sagte Sabine Lauxen im Ausschuss. Sie würde es begrüßen, wenn auch Bürgerenergieanlagen errichtet werden, sodass sich Einwohner am Bau von Windrädern finanziell beteiligen und davon profitieren. Bekanntlich geht man davon aus, dass dann die Akzeptanz steigt.

Quelle: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, von wo auch die Fotos sind

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