Kunstschaffend in einer anderen Welt

Im Kaiser-Wilhelm-Museum in Krefeld endet am Freitag, 29. September, die Ausstellung „In zwei Welten“. Diese entstand aus dem Vermittlungsprojekt „Gemeinsam. Kunsttreff für Geflüchtete“ der Kunstmuseen Krefeld und ist seit dem 01.09.23 offen. Es sind gemalte Bilder und Fotografien zu sehen. Und es gibt einen soziologischen Hintergrund.

Das Kaiser-Wilhelm-Museum am Joseph-Beuys-Platz
Das Kaiser-Wilhelm-Museum am Joseph-Beuys-Platz, Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation

Kurz nach dem Ausbruch des Krieges haben die Kunstmuseen Krefeld einen mehrmals wöchentlich stattfindenden Kunsttreff für Geflüchtete eingerichtet. Das Projekt, das sich an alle Menschen mit und ohne Fluchterfahrung richtet, wurde sehr gut angenommen. „Es ist uns ein großes Anliegen, in dieser bedrückenden Situation des Krieges zumindest ein kleines Zeichen setzen zu können“, wird die Leiterin der Kunstmuseen, Katia Baudinn zitiert. „Wir sind alle sehr froh, dass die Kunstmuseen Frauen und Kindern aus der Ukraine ein Stück Geborgenheit bieten können.“

Tatsächlich sind seit fast einem Jahr geflüchtete Frauen aus der Ukraine nicht nur als Besucher sondern als Kursleiterinnen im Museum aktiv. Unter dem Motto, „Die Farben der Ukraine“ vermitteln Mariia Bilokopytova, Daryna Bilokopytova und Svitlana Kutsyna traditionelle Kunsthandwerkstechniken ihrer Heimat, zum einen, um sich selbst auf ihre kulturellen Wurzeln zu besinnen, zum anderen, um allen Besuchern des Museums diese andere, vom Krieg bedrohte Seite der Ukraine zu zeigen. Das taten sie auch schon zu größeren Anlässen wie am Internationalen Museumstag und beim Stadtfest „Kultur findet Stadt“.

Die Ausstellung macht auf die paradoxen Lebensumstände ukrainischer Flüchtlinge aufmerksam. In Deutschland leben sie gleichzeitig in zwei Welten. Physisch seien sie zwar in Sicherheit, aber es gebe noch einen anderen Aspekt. Jeden Tag sehen die Menschen, die nun hier sind, in den Nachrichten, was dort passiert, wo sie herkommen. „Das macht es uns oft schwer, hier zu sein, aber Kunst hilft, traumatische Erlebnisse zu verarbeiten“, werden Mariia Bilokopytova, Daryna Bilokopytova und Svitlana Kutsyna zitiert.

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