Mehr große Unternehmen zahlungsunfähig

Von Januar bis Juni 2024 wurden Amtsgerichten in NRW 2 722 Unternehmensinsolvenzen gemeldet. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, waren das 26,0 Prozent mehr als ein Jahr zuvor (Januar bis Juni 2023: 2 160 Verfahren). Zum Zeitpunkt der Übermittlung der Daten waren 39 683 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer von der Zahlungsunfähigkeit betroffen, das waren etwas weniger als von Januar bis Juni 2023 (damals: 40 933 Beschäftigte). Hingegen waren die Forderungsausfälle sehr viel höher. Es wurden im ersten Halbjahr 2024 € 9,6 Milliarden angemeldet (Januar bis Juni 2023: € 5,7 Milliarden). Das waren 69,3 Prozent mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.

Dass der Forderungsausfall so stark anstieg ist auf eine erhöhte Zahl von Insolvenzanträgen wirtschaftlich bedeutender Unternehmen und Unternehmensketten zurück zuführen.

Den größten Anstieg  (um 41,9 Prozent) gab es von Januar bis Juni 2024 im Wirtschaftsbereich „Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen”. Darunter fallen z.B. Unternehmensberatungen, Architektur-, oder Ingenieurbüros. Hier gab es 264 Verfahren (Vorjahreszeitraum: 186 Verfahren).

Die Statistiker erfassen auch Privat- und andere Insolvenzen, die hier nicht beleuchtet werden.

Die Forderungsausfälle, die durch angemeldet Insolvenzen verursacht wurden, beliefen sich im ersten Halbjahr 2024 auf € 10,6 Milliarden und waren damit um 65,6 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum (Januar bis Juni 2023:€ 6,4 Milliarden). Mit anderen Worten, diese Summe fehlt den Gläubigern in NRW in ihrer Kasse. Wer sich eine Vorstellung machen will, wie viel Geld das ist: So groß ungefähr st der Etat des Wirtschaftsministeriums in Berlin, für 2025.

PS: Das Beitragsbild zeigt eine Demo, die vor einiger Zeit in Uerdingen stattfand gegen den zu hohen Industriestrompreis, der Arbeitsplätze gefährdet

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