Neue Stadtbezirke

Der Rat der Stadt Krefeld hat in einer Sitzung Anfang November mehrheitlich die Neuordnung der Krefelder Stadtbezirke beschlossen. Das Stadtgebiet wird somit zum Ende der Wahlperiode des Rates am 31.10.25 in fünf Stadtbezirke (Mitte, Nord, Ost, Süd und West) anstelle von aktuell neun Bezirken unterteilt. Um dem größeren Zuständigkeitsbereich der fünf Rechnung zu tragen, wird die Zahl ihrer Mitglieder von 15 auf 19 erhöht. Mit der Neuordnung werden  sich ähnlich große Stadtbezirke geschaffen. Dies wirkt sich positiv bei Vorbereitungen von Wahlen aus. Insbesondere veränderte demografische Strukturen, andere Siedlungsstrukturen und neue stadtplanerische Leitlinien boten in Krefeld konkrete Anlässe, die Stadtgebietsstrukturen zu verändern, deren Einteilung die Gemeindeordnung vorgibt. Maßgebliche Gesichtspunkte sind die Siedlungsstruktur, die Bevölkerungsverteilung und die Ziele der Stadtentwicklung.

Cigdem Bern

Hinzu kommt, dass im Vergleich zu anderen kreisfreien Städten in NRW Krefeld die Stadt mit der durchschnittlich zweitniedrigsten Einwohnerzahl je Stadtbezirk ist. Mit Blick auf die politische Gremienstruktur wurde es zunehmend schwieriger, die politische Arbeit im Zusammenspiel zwischen dem Rat, seinen Ausschüssen und den Bezirksvertretungen (Inhalte, Anfragen, Entscheidungswege) im Einklang zu halten, heißt es.

Die Neueinteilung der Stadtbezirke wurde in der interfraktionellen Arbeitsgruppe Ortsrecht unter Beteiligung aller Fraktionen und Ratsgruppen erarbeitet und mehrheitlich empfohlen. Sie stärkt die politischen Einflussmöglichkeiten der einzelnen Bezirksvertretungen und deren Kompetenzen durch einen größeren Abdeckungsbereich. „Verwaltungsabläufe und Entscheidungsprozesse in der politischen Arbeit werden erheblich verkürzt und organisatorisch gestrafft und die Rechtssicherheit bei der Durchführung von Wahlen erhöht“, beschreibt Dezernentin Cigdem Bern Vorteile. Insgesamt werden die Bezirksvertretungen in ihrer Aufgabenerfüllung gestärkt. Ein wesentliches Ziel der Neueinteilung ist es, die bisherigen Siedlungsstrukturen möglichst weitgehend in die neu zu bildenden Stadtbezirke einzubinden. So können bestehende Identitäten und Kommunikationsstrukturen auch weiterhin in die Bezirksarbeit einfließen und genutzt werden. Die Stadtbezirksgrenzen bilden einen wesentlichen Rahmen für die Abgrenzung der Ratswahlbezirke. „Die Stadtbezirksgrenzen bei der Bildung von Wahlbezirken zu durchschneiden, sollte tunlichst vermieden werden, um den demokratischen Prozess der Wahlen nicht zu gefährden“, erklärt Cigdem Bern die Absichten. In größeren Stadtbezirken können wahlrechtskonforme Anpassungen der Wahlbezirke aufgrund von Einwohnerbewegungen leichter vorgenommen werden. Eine erforderliche Durchschneidung kann außerdem die Organisation einer Wahl negativ beeinflussen.

Bei der kurzfristig notwendig gewordenen Neuabgrenzung der Ratswahlbezirke zur Kommunalwahl 2020 waren deutliche Probleme im Hinblick auf die Stadtbezirksstruktur aufgetreten. So musste ein Ratswahlbezirk im Stadtbezirk Fischeln entfallen und ein zusätzlicher Ratswahlbezirk im Stadtbezirk West integriert werden. Schon zum jetzigen Zeitpunkt zeichnen sich mit Blick auf die nächste Kommunalwahl 2025 erneut Änderungsbedarfe am Zuschnitt der Ratswahlbezirke ab.

Der Stadtbezirk 1 Mitte bildet den Kernbereich der Stadt. Er umfasst weitgehend den bisherigen Stadtbezirk Mitte und wird im Westen ergänzt durch den Ratswahlbezirk 23 Stadtgarten, so dass der „Ring“ nunmehr die Grenze bildet. Sowohl von der Lage als auch siedlungs- wie bevölkerungsstrukturell ist dieser Bereich zum Kernbereich der Stadt zu zählen.

Der Stadtbezirk 2 West umfasst den gesamten westlichen Stadtbereich. Er besteht im Wesentlichen aus drei „Kernbereichen“: Hüls, den nördlichen Bereich des bisherigen Stadtbezirks West (Lindental, Baackeshof, Schicksbaum) und Forstwald. Der Bereich Inrath/Kempener Feld bildet die Verbindungsachse von Hüls zum nördlichen Bereich des bisherigen Stadtbezirks West. Östlich von Hüls bildet der Hülser Bruch eine natürliche Grenze zum Bereich Traar/Verberg.

Der Stadtbezirk 3 Nord umfasst im Wesentlichen die Bereiche Traar/Verberg und Bockum. Diese werden ergänzt um den Bereich Moritzplatz/Kliedbruch, welcher siedlungs- wie bevölkerungsstrukturell weitestgehend dem Bereich Bockum entspricht. Die östliche Grenze des Stadtbezirks bildet die Bundesautobahn A 57 als zentrale Verkehrsader, lediglich durchbrochen durch den Bereich Gartenstadt/Elfrath, der eher auf den Bereich Uerdingen orientiert ist.

Kernbereiche des Stadtbezirks 4 Ost sind die Bereiche Uerdingen und Oppum-Linn, ergänzt um den Ratswahlbezirk 31 Gartenstadt/Elfrath. Mit der Anbindung des bisherigen Stadtbezirks Oppum-Linn an den Bereich Uerdingen lässt sich nun eine politische Verbindung vom Ortsteil Linn zum Bereich Gellep-Stratum sowie zum Rheinhafen herstellen, welche ja  auch wirtschaftlich vorhanden ist.

Im Stadtbezirk 5 Süd sind die beiden südlich der Krefelder Innenstadt (Stadtbezirk Mitte) befindlichen bisherigen Stadtbezirke Süd und Fischeln zusammengefasst. Beide gehen ineinander über und bilden zukünftig auch politisch eine Einheit.
Quelle: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, von wo auch das Foto stammt

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