Seit Mitte April 2023 haben Drogenfahnder der Krefelder Kriminalpolizei einen Wohnkomplex auf der Nördlichen Lohstraße im Visier.Nun wurde ein professioneller Cannabis-Anbau aufgedeckt.
Als die Ermittler am 11. Mai einen Hinweis der Stadtwerke Krefeld über bauliche Veränderungen am dortigen Stromverteilerkasten bekamen, schlug die für Rauschgiftbekämpfung zuständige Ermittlungsgruppe Herkules zu: In drei umgebauten Wohnungen stieß sie auf eine Marihuana-Plantage mit 627 Pflanzen.
„Diese Plantage wurde hochprofessionell eingerichtet, das habe ich so noch nie erlebt“, sagt Uwe van Rieth, Leiter der Ermittlungsgruppe. „Die Wohnungen wurden sehr aufwändig um- und ausgebaut, neue Wände gezogen oder alte versetzt. Zusätzlich wurde eine durch alle Wohnungen verlaufende Lüftungsanlage installiert.“
Schätzungen zufolge hat das gesamte verbaute und später sichergestellte Equipment, darunter das Belüftungssystem, Kohlefilter, Wärmelampen oder Trafos, einen hohen sechsstelligen Wert.
Insgesamt waren bereits fünf Räume ausgebaut und in Betrieb, vier weitere befanden sich im Aufbau. „Ein genauer Wert der Pflanzen ist zwar schwer schätzbar, zumal eine einzelne unter solch professionellen Bedingungen mehrmals im Jahr abgeerntet werden kann, jedoch sollte eine einzige Ernte circa 18 Kilogramm Marihuana bringen und somit einen Straßenverkaufswert von etwa 180.000 Euro haben“, gibt Uwe van Rieth weiter an.
Weitere Ermittlungen führten die EG Herkules schnell zu zwei Tatverdächtigen, bei denen es sich um den 43jährigen Eigentümer des Wohnkomplexes und einen 37jährigen Bekannten handelt. Beide sind polizeilich bekannt. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Krefeld ordnete das zuständige Amtsgericht für die Männer Untersuchungshaft an, nach etwas mehr als drei Wochen kamen sie zunächst auf Kaution frei. Die Ermittlungen dauern an.
Polizeipräsidentin Ursula Mecklenbrauck: „Die Bekämpfung der Drogenkriminalität ist im Sicherheitsprogramm der Polizei Krefeld fest verankert und darüber hinaus ein Behördenschwerpunkt. Die Aufdeckung der Plantage und auch der erfolgreiche Durchsuchungseinsatz am 23. Mai zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“