Wahrheit, Irrtum oder Lüge?

Zukunft braucht das Echte, sagt Alex Deitermann und hofft darauf, dass es viel Originale gibt und macht dem Leser seines Buches schon mal ein Kompliment und sagt, „Originale wie Dich!“ Dass er etwas Originelles ist, davon darf ausgegangen werden. Dass er Ahnung von Marketing hat, auch, denn er hat sich für sein Werk „Take no Fake“, drei Fürsprecher besorgt, Wolfgang Grupp, Ralf Hellmann und Claudia Kleinert, die Vorworte schrieben und auf der Rückseite des Buches ein paar gute Worte für den Inhalt einlegen. Das hat er verdient.

„Fake“ – original übersetzt, – heißt „gefälscht“. Seit Donald Trump das Präsidentenamt der USA eroberte, sind „Fake news“ gefälschte Tatsachen, „alternative“ hat er sie genannt, wenn es auffiel.

Da sind wir schon beim Thema: Was ist Wahrheit? Davon gibt es mindestens zwei. Die eine ist das Ereignis, dass sich zu einem bestimmten Datum an einem Ort ereignete und das dokumentiert wurde und die zweite ist die, von der angenommen wird, dass es eine Tatsache ist und niemand es in Zweifel zieht. Ein gutes Beispiel dafür ist geozentrische Weltbild, bei dem man davon ausging, dass die Erde der Mittelpunkt des Weltalls sei. Es hielt sich vom Altertum bis ins 16.Jahrundert, und wer dem widersprach, und das geschah am Ende häufiger, wurde gnadenlos verfolgt und endete gelegentlich auf dem Scheiterhaufen, was Johannes Kepler Anfang des 17. Jahrhunderts nicht daran hinderte, das geozentrische Weltbild falsch zu erweisen, wobei der sich auf Erkenntnisse von Nikolaus Kopernikus stützte. Das ist heute noch wahr und dient den Reisen ins Weltall als Grundlage. Vielleicht ist Kopernikus  b dem Scheiterhaufen nur entkommen, weil er am Rand des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation lebte. Galileo Galilei gelang das nur, weil er einflussreiche Freunde hatte. Und Kepler? Der war auch ein großer Astrologe. Wallenstein bediente sich seiner Kenntnisse, Keplers Mutter wäre um Haaresbreite als Hexe auf dem Scheiterhaufen gelandet. Das hatte allerdinges andere Ursachen.

Das ist eine Story, die nicht weniger schildert, als dass Absolutismus gefährlich ist, jedenfalls für den, der scheinbar Unverrückbares zumindest als würdig für einen Zweifel hält. Daran hat sich seit dem Mittelalter nichts geändert, wenn es auch die Inquisition nicht mehr gibt, dafür gibt es andere Foltermethoden.

Diese Storiss sind in „Take no Fake“ nicht enthalten, wohl der Satz, dass etwas Falsches  wahr werden kann, wenn es sozial akzeptiert wird. Dann ist es allerdings kein großer Schritt mehr, durch entsprechende Propaganda, auch mit Mitteln des Marketings ein „Fake“ gesellschaftsfähig zu machen. Das ist im Dritten Reich zu unserer heute noch andauernden Schande laufend passiert, passiert allerdings auch im Jetzt, Tag für Tag und deshalb ist es absolut notwendig, Skepsis gegenüber allem zu wahren, was so landauf, landab erzählt wird, gerne auch das, was „wissenschaftlich“ untermauert wurde. Dabei kann das Buch helfen.

Bibliografie
Alex Deitermann
Take no Fake
Umfang 368 Seiten, Format: 15 cm x 21 cm, Broschüre mit Klappen, Relieflack-Oberfläche, ISBN 97839894243190, Preis € 29,90, ab März auch als eBook zum Preis von € 9,90, Vertrieb Nova MD GmbH, Vachendorf.

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