Was sich in der Innenstadt tut

Die Krefelder Innenstadt soll attraktiver werden. Der die Wälle prägende Stadtteil ist wahrhaftig in die Jahre gekommen, und was ursprünglich Boulevardcharakter hatte, hat den ein wenig verloren, um es charmant auszudrücken. Es wurde ja bekanntlich ein „Stärkungspaket Innenstadt“ aufgelegt. Wem das zu langsam ist, was hier vorgesehen ist, dem berichten nun die „Innenstadtakteure“.

Als Vertreter des Handels wird Christoph Borgmann zitiert: „Wir haben das Gefühl, dass die Maßnahmen greifen. Der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) ist präsent, das Drogenhilfezentrum trifft die Zielgruppe, und auch in den Bereichen Sauberkeit und Stadtgestaltung geht es Schritt für Schritt voran. Jetzt heißt es: Weitermachen!“

Vor dem Kontaktpunkt City (v. l.) an der Königstraße 114:  Oberbürgermeister Frank Meyer, Sozialdezernentin Sabine Lauxen,  Ordnungsdezernent Ulrich Cyprian, KOD-Leiter Christian Horn sowie Thomas Kron,  Leiter Streetwork.  Fotos: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation

Angeleitet von Oberbürgermeister Frank Meyer nutzte die Stadtverwaltung die Gelegenheit nicht nur, um über die Umsetzung der Stärkungsmaßnahmen zu berichten, sondern auch, um weitere Planungen mit Zeitschiene vorzustellen.

„Wir haben in den vergangenen Monaten viel in Bewegung gebracht, um unsere Innenstadt positiv zu verändern. Aber dieser Weg ist kein Sprint, sondern ein Langstreckenlauf. Deshalb ist mir der Austausch in dieser Runde, gemeinsam mit den Innenstadtakteuren, besonders wichtig“, so Frank Meyer.

Im Sommer werden im Rahmen des Programms „KastenArt“ 100 Stromkästen auf den Wällen verschönert. Im Herbst folgt die Gestaltung der Mittelstraße durch Streetart-Elemente. Gespräche mit den Eigentümern haben stattgefunden, im Moment werden Entwürfe für das, was gemalt, besser gesagt, gesprüht werden soll, erarbeitet.

Für die Umgestaltung des Willy-Göldenbachs-Platz konnten politischen Beschlüsse herbeigeführt werden: Ein Radhaus, ein Bouleplatz und mehr Grün sollen hier beispielhaft für eine Aufwertung sorgen. Für die Einrichtung des Bouleplatzes war zunächst eine Genehmigung durch die Bezirksvertretung Düsseldorf nötig, da der Willy-Göldenbachs-Platz im Jahr 2008 mit Städtebau-Fördermitteln umgestaltet wurde. Diese Genehmigung liegt inzwischen vor. Der Kommunalbetrieb Krefeld (KBK) wird nun für die Umsetzung des Bouleplatzes beauftragt. Das Radhaus soll so schnell wie möglich folgen.

Noch in diesem Jahr werden außerdem Radaufpumpstationen im Stadtgebiet aufgestellt. Diese beinhalten neben einer integrierten Pumpe auch ein Werkzeugtool zur eigenständigen Reparatur, wenn das Fahrrad einen Defekt hat.

Für eine Neugestaltung des Evangelischen-Kirch-Platzes und des Platzes vor dem Schwanenmarkt wurde ein Büro beauftragt, das nun einen Gestaltungsentwurf erarbeitet. Dieser muss in die politische Beschlussfassung gehen, bevor eine Umsetzung erfolgen kann. Ebenfalls werden in diesem Jahr illuminierbare Lampenschirme über dem Neumarkt installiert. Fördergelder hierfür sind zugesagt worden, aktuell wartet die Stadtverwaltung auf den schriftlichen Bescheid.

Versprochen: Noch vor der dunklen Jahreszeit gibt es Lampions über dem Neumarkt

Innenstadtkoordinator Thomas Brocker sagt zu, dass die Lampenschirme noch vor der dunklen Jahreszeit hängen  werden und für besondere Atmosphäre sorgen.

Auch rund um die Einrichtung der 50 „Mobilen Grün“-Anlagen im Stadtgebiet geht es voran. Die Ausschreibung läuft, berichtet Stadtmarketing-Leiterin Claire Neidhardt. Zukünftig sollen Holzelemente, Pflanzen und Sitzmöglichkeiten für Aufenthaltsqualität in die Innenstadt sorgen. Ein Pilotprojekt dazu hatte es ja bekanntlich im vergangenen Jahr in der Innenstadt gegeben.

Gleichzeitig befindet sich die Stabsstelle Innenstadt im weiteren Austausch mit Eigentümern und Händlern. Zum 1. Mai hat eine neue Mitarbeiterin hier ihre Arbeit aufgenommen, die damit beauftragt ist, das Einzelhandelskonzept aus dem Jahr 2014 fortzuschreiben und möglicherweise neu zu erstellen. Ziel ist es, die Ausweitung des Handels zu steuern und Zentren zu schaffen, die die bereits vorhandenen Einzelhändler schützen.

Darüber hinaus arbeitet ein Kompetenzteam, das sich aus unterschiedlichen Akteuren der Verwaltung zusammensetzt, an der Einhaltung der bestehenden Werbeanlagensatzung und der geltenden Gestaltungsleitlinien in der Innenstadt. Diverse Kioske wurden in den vergangenen Monaten kontrolliert und blinkende Werbeansagen, die laut geltenden Regeln in der Innenstadt untersagt sind, danach abgebaut.

Thomas Brocker, der Innenstadtkoordinator: „Innerhalb der vier Wälle gibt es so wenig Leerstände wie schon seit 2016 nicht mehr.“ Unter anderem konnten über das in 2020 bewilligte Förderprogramm „Platz für deine Visionen“ elf Leerstände in der Innenstadt behoben werden. Es sind Konzepte angesiedelt, die  Markus Ottersbachin seiner Eigenschaft als Geschäftsführer des NRW Handelsverbands Krefeld/Viersen lobt: „Wir haben einen spannenden Branchenmix in Krefeld, der nicht nur große Modeketten abbildet, sondern – vor allem etwas abseits der Haupteinkaufsstraße – inhabergeführte Geschäfte beheimatet.“ Es sind nun neue Fördergelder beantragt worden, die unter anderem das Nachfolgeprogramm von „Platz der Visionen“ abdecken sollen. Teil dieses Förderprogramms sind die Einrichtung von „Mobilen Städtbäumen“, die das „Mobile Grün“ ergänzen dienen, sowie von weiteren „Wallpaintings“.

Fördergelder versucht auch die neueingerichtete Task-Force zur Nutzung von Einzelhandelsgroßimmobilien zu erhalten. Mit den Bekanntmachungen, dass sowohl Galeria Kaufhof als auch Primark ihre Filialen in Krefeld aufgeben, relativieren sich die augenblicklich guten Leerstandzahlen in der Innenstadt. Die Stadt bewirbt sich dafür um ein Unterstützungspaket des Landes. In diesem Rahmen soll unter anderem eine ergebnisoffene Machbarkeitsstudie für potenziell denkbare Folgenutzungen der Einzelhandelsgroßimmobilien in Auftrag gegeben werden.

Positives berichtet Ulrich Cyprian als Ordnungsdezernent zum Handlungsfeld „Sicherheit und Ordnung“. Der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) konnte sich auf 48 Mitarbeitende verstärken und arbeitet mit einem neuen, ausgeweiteten Dienstplanmodell. An 365 Tagen im Jahr ist der KOD nun 16 Stunden im Einsatz.

Der Theaterplatz sei nun nicht mehr Aufenthaltsort der Drogenszene. Mit einer mobilen Wache kann die Stadt außerdem früh auf Anwohnerhinweise reagieren, um Verlagerungsbewegungen entgegenzuwirken.

Am 6. Juni wurde bekanntlich der „Kontaktpunkt City“ auf der Königstraße eröffnet. Hier sind Mitarbeitende des KODs montags bis freitags von 10 bis 20 Uhr sowie samstags von 10 bis 18 Uhr ansprechbar. Außerdem sind Mitarbeitende aus dem Bereich Streetwork vor Ort.

Die Innenstadtakteure begrüßen die Einrichtung der Anlaufstelle, schon jetzt erleben sie Veränderungen im Stadtalltag, erzählt unter anderem Peter Gathen als Vertreter des Handels, der verschiedene Parkhäuser in Krefeld betreibt: „Die Situation in der Innenstadt hat sich spürbar verändert, und die ordnungspolitischen Maßnahmen wirken. Das macht sich auch in unseren Parkhäusern bemerkbar: Wir beobachten weniger Fälle von Drogenkonsum, und wir mussten, seit es das Drogenhilfezentrum gibt, deutlich weniger Anzeigen stellen.“

Die Stadtverwaltung wird weiter transparent über die Umsetzung des „Stärkungspakets Innenstadt“ berichten. Das „Zukunftsforum“, der ehemalige „Aktivkreis Innenstadt“, ist dafür bekanntlich ein Gremium.

Unter der Leitung von Oberbürgermeister Frank Meyer trifft sich die Stadtverwaltung zwei Mal im Jahr mit Vertretern aus dem Handel, von der Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein (IHK) sowie von Haus und Grund. Der Kreis wurde nun noch einmal erweitert: Die Hochschule Niederrhein, der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband Nordrhein und die Handwerkskammer sind neu dazugekommen. Das nächste Treffen wird im Herbst stattfinden.

Wer noch mehr wissen will, dem wird www.krefeld.de/innenstadt-entwicklung empfohlen.
Quelle: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation

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