Weniger Drang zur Selbstständigkeit?

Die Selbstständigenquote (unter den 25 bis 64jährigen) war 2018 sowohl in Nordrhein-Westfalen mit 8,8% als auch in Niedersachsen mit 8,7% etwa halb so hoch wie in den Niederlanden (17,4%). Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, war der Anteil der selbstständigen Erwerbstätigen in der deutschen Grenzregion zu den Niederlanden mit 9,0% zwar höher als in Gesamt-NRW und -Niedersachsen aber niedriger als in der niederländischen Grenzregion zu Deutschland (15,5%). Männer waren in beiden Ländern häufiger selbstständig als Frauen.

Der höhere Selbstständigenanteil in den Niederlanden ist vor allem auf eine höhere Zahl von sog. Solo-Selbstständigen (Selbstständige ohne Mitarbeiter) zurückzuführen. Während in den Niederlanden 12,8% der 25 bis 64-jährigen Erwerbstätigen selbstständig waren und keine Mitarbeiter beschäftigten, traf dies auf der deutschen Seite der Grenze auf4,6% der Erwerbstätigen zu. Bei Selbstständigen mit Mitarbeitern waren kaum Unterschiede zwischen den Niederlanden und den angrenzenden deutschen Bundesländern zu erkennen. Das hängt wahrscheinlich mit dem deutschen Arbeitsrecht zusammen, das die sogenannte Scheinselbstständigkeit kennt und sie sanktioniert.

Die höchsten Selbstständigenquoten in Nordrhein-Westfalen ermittelten die Statistiker 2018 für Solingen (12,5%), dem Rheinisch-Bergischen Kreis (12,4%) und Bonn (11,9%). Die niedrigsten Quoten wurden in Duisburg (6,0%), dem Kreis Unna (6,6%) und dem Märkischen Kreis (6,6%) ermittelt.

Die Ergebnisse basieren auf den Daten des Mikrozensus und derArbeitskräfteerhebung 2018.

Die Karte gibt einen Überblick über die angesprochene Grenzregion.

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