Wenn Rechnungen nicht mehr bezahlt werden

Die schwache Konjunktur bringt zunehmend Firmen in Bedrängnis und schlägt sich inzwischen in der Statistik nieder. Im dritten Quartal 2023 sind bei den nordrhein-westfälischen Amtsgerichten 40,7% mehr Unternehmensinsolvenzen eingegangen als im Vorjahreszeitraum. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, belief sich die Zahl der Unternehmensinsolvenzen von Juli bis September 2023 auf 1 293 Verfahren (Juli bis September 2022: 919). Die Höhe der voraussichtlichen Forderungsausfälle summieren sich im dritten Vierteljahr 2023 auf € 1,5 Mrd. (Juli bis September 2022: € 0,7 Mrd.) und war damit mehr als doppelt so hoch wie im dritten Quartal 2022.

In diesen Zahlen sind alle Forderungen berücksichtigt, die von den Gläubigern bis zum Zeitpunkt der Datenübermittlung an das Statistische Landesamt bei den Amtsgerichten gemeldet wurden. Mit anderen Worten: Das sind Rechnungen, die nicht mehr bezahlt werden.

Es werden auch immer mehr Beschäftigte von den Insolvenzen betroffen. Das muss nicht sofort zum Verlust des Arbeitsplatzes führen, weil Unternehmen zunächst untr Aufsicht weiter geführt werden können, aber sie droht zumindest.

Zum Zeitpunkt der Übermittlung waren das 7 698, mehr als doppelt so viele wie von Juli bis September 2022 (damals: 3 267 Beschäftigte). Für den Anstieg der betroffenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und der voraussichtlichen Forderungen war insbesondere eine erhöhte Zahl von Insolvenzanträgen wirtschaftlich bedeutender Unternehmen und Unternehmensketten ursächlich.

Firmen, die im Gesundheits- und Sozialwesen wirken, sind überproportional betroffen. Es gab es von Juli bis September 2023 mit 60 Unternehmensinsolvenzen den größten Anstieg. Die Zahl der Verfahren war mehr als dreimal so hoch wie von Juli bis September 2022 (damals: 18 beantragte Verfahren).

Wie das Statistische Landesamt weiter mitteilt, stieg in Nordrhein-Westfalen im dritten Quartal 2023 auch die Zahl der beantragten Verbraucherinsolvenzverfahren, nämlich auf 4 543. Das waren d 16,5 % mehr als im dritten Quartal 2022 (damals: 3 901). Die voraussichtlichen Forderungsausfälle stiegen bei den Verbraucherinsolvenzen im dritten Quartal 2023 um 21,2 % auf € 208 Mio. (Juli bis September 2022: € 171 Mio.).

Neben den Unternehmens- und Verbraucherinsolvenzen gab es im dritten Quartal 2023 noch 1 386 weitere registrierte Insolvenzverfahren, wobei die Statistiker nicht mitteilen, wie sie spezifiziert werden.

Die Gesamtzahl der gemeldeten Insolvenzverfahren war im dritten Quartal 2023 mit 7 222 um 20,7 % höher als von Juli bis September 2022 (damals: 5 985 Verfahren) und um 9,9 % höher als von April bis Juni 2023 (zweites Quartal 2023: 6 571 Verfahren).

Die voraussichtlichen Forderungsausfälle beliefen sich im dritten Vierteljahr 2023 auf € 2,0 Mrd. und waren damit fast doppelt so hoch wie von Juli bis September 2022 (damals: € 1,1 Mrd.).

Zur Vorberichterstattung geht es hier

Quelle: IT NRW

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