Wie Bedürftigen in Krefeld geholfen wird

Auch in diesem Jahr gibt es wieder ein Winterhilfsprogramm für Bedürftige in Krefeld. Es unterstützt jene Menschen, die ohne Obdach sind oder ihren Lebensmittelpunkt überwiegend auf der Straße haben. Die Notschlafstellen sind geöffnet, Tagesaufenthalte in beheizten Räumen werden angeboten, die Streetworker sind auf der Straße im Einsatz. „Gemeinsam mit Diakonie, Emmaus und Caritas haben wir in Krefeld ein tragfähiges Hilfesystem für bedürftige Menschen ohne Zuhause oder Obdach. Wir lassen auch in der dunklen, kalten und nassen Jahreszeit niemanden allein. Durch unser Angebote erreichen wir gemeinsam, dass es eine dauerhafte Aufenthaltsmöglichkeit in einem geschützten Raum gibt“, wird Sozialdezernentin Sabine Lauxen in einer Veröffentlichung des Amts für Presse und Kommunikation zitiert.

Sabine Lauxem

Der Fachbereich Soziales, Senioren und Wohnen hat in Kooperation mit Caritas, Diakonie sowie der Emmaus-Gemeinschaft ein Konzept für die kalte Jahreszeit vorbereitet, das auf den Erkenntnissen früherer Jahre beruht. Alle Aufenthalts-Angebote sind dabei ganzjährig kostenfrei nutzbar. In diesem Jahr erfolgt eine besondere Anpassung: Die Öffnungszeiten des von der Diakonie betriebenen Tagesaufenthalts an der Lutherstraße und des Obdachs Krefeld an der Feldstraße 45 als städtischer Notschlafstelle sind so angepasst worden, dass 24 Stunden pro Tag und an sieben Tage in der Woche eine Bleibe für obdachlose Menschen zur Verfügung steht.

Mit der Notschlafstelle der Caritas an der Melanchthonstraße für Menschen mit Suchterkrankung sowie dem Tagestreff „Die Brücke“ von Emmaus stehen weitere ergänzende Angebote zur Verfügung. Auch sind die Streetworker bereits wieder verstärkt an Plätzen und Straßen unterwegs, um Menschen ohne Obdach auf Hilfsangebote aufmerksam zu machen.

Im Obdach Krefeld wird täglich zwischen 21 und 22 Uhr heißer Tee ausgegeben, ab 21.30 Uhr werden die obdachlosen Menschen dann aufgenommen. Sie haben die Möglichkeit, in einem geschützten Rahmen die Nacht zu verbringen, Dusche und WC zu nutzen und ihre Wäsche zu waschen und zu trocknen. Die Nutzung der Sanitäreinrichtungen ist dort rund um die Uhr möglich. In eingeschränktem Maße können auch Personen mit ihrem Hund aufgenommen werden. Die Stadtverwaltung hat für die Notschlafstelle jüngst eine größere Zahl an neuen Schlafsäcken gekauft, um für den Winter gewappnet zu sein. Ergänzend hat die Caritas an der Melanchthonstraße 68 eine Notschlafstelle für Suchtmittelkonsumenten, die von elf Personen genutzt erden können. Die Diakonie Krefeld & Viersen ist auch im Winter bereitmit  Wohnungsnotfallhilfen. Herzstück der Versorgung Wohnungs- und Obdachloser ist der Tagesaufenthalt auf der Lutherstraße. Dort ist ein Aufenthalt ganzjährig von 7 bis 21 Uhr möglich, was im Winter Schutz vor Dunkelheit, Kälte und Nässe bedeutet. Kleiderspenden und ein warmes Getränk helfen beim Aufwärmen und Ausruhen.

Die Bahnhofsmission der Diakonie ist von Montag bis Freitag geöffnet und ist auch für Menschen zugänglich, die eine Wohnung haben, aber von Energiesperren, Armut oder Einsamkeit betroffen sind. Darüber hinaus werden in allen Einrichtungen der diakonischen Wohnungsnotfallhilfen Sachmittel der Kältehilfen ausgegeben. Durch eine landesfinanzierte Hilfe und durch Gelder des Stärkungspakts werden in diesem Jahr witterungsbeständige Schlafsäcke, Isomatten, Rucksäcke, Lebensmittel sowie Zelte finanziert und durch die Diakonie ausgegeben. Kleiderspenden, insbesondere winterfeste Jacken, Mützen, Handschuhe, Schuhe, Schals und Socken, sind willkommen und werden im Tagesaufenthalt an der Lutherstraße 18 entgegengenommen.

Die Emmaus-Gemeinschaft offeriert an der Tannenstraße 69 den Tagesaufenthalt „Die Brücke“. Dort besteht auch das Angebot, eine warme Mahlzeit zu sich zu nehmen. In einem Workshop hat die Emmaus-Gemeinschaft jüngst die Bedarfe der Menschen ohne Obdach abgefragt.

Zusätzlich zu den stationären Einrichtungen ist die Abteilung Streetwork mindestens einmal wöchentlich in den Abend- und Nachtstunden auf den Straßen der Innenstadt und in den Außenbezirken unterwegs und weist auf Hilfsangebote hin.

In besonders regnerischen und kalten Nächten werden heiße Getränke, Schlafsäcke, Planen und Decken an jene Menschen verteilt, die eine Notunterkunft für sich nicht annehmen wollen. Zusätzlich bilden Streetwork und Kommunaler Ordnungsdienst (KOD) immer dienstags am Morgen ein Team und begehen gemeinsam die Innenstadt was sich „Frühstreife“ nennt. Hier werden Personen angesprochen, die die Nächte im öffentlichen Raum verbringen. Sie werden dazu bewegt, die Notschlafstellen der Stadt an der Feldstraße oder der Caritas an der Melanchthonstraße aufzusuchen.

„Seit zwei Jahren sind wir mit dem Winterhilfsprogramm für die Menschen auf der Straße unterwegs. Wir können in diesem Jahr auf vielen guten Erfahrungen aus dem vergangenen Jahr aufbauen. Das stationäre Hilfesystem wurde angepasst. Die Streifen der Streetworker haben den Effekt, dass wir mehr Menschen von einem Aufenthalt in unseren Einrichtungen überzeugen können“, sagt Sabine Lauxen in dem erwähnten Zusammemhang.

Sie verweist außerdem auf die Unterstützungsangebote des Drogenhilfezentrums an der Schwertstraße 80 mit dem Drogenkonsumraum und dem Tagesaufenthalt Café Pause, beide von der Caritas betrieben, sowie dem angeschlossenen Medipoint als medizinischem Hilfsangebot des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Dies sind weitere dauerhafte Angebote, mit denen in Krefeld Bedürftige unterstützt werden.

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