Wie ein fähiges Radnetz entsteht

In Krefeld sollen die Bedingungen für Radelnde im Straßenverkehr in den  nächsten Jahren erheblich verbessert werden. Um die Veränderungen strukturiert anzugehen, hat die Stadtverwaltung  ein Konzept mit 1.954 Einzelmaßnahmen entwickelt und dazu jetzt die  konkrete Umsetzung nach Prioritäten festgelegt.

Kernziel ist gemäß den Vorgaben  der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise (AGFS) die Erstellung eines durchgängig befahrbaren Netzes für den Radverkehr: Stadtweite Hauptachsen sollen die Stadtteile mit dem Zentrum und untereinander so verbinden, dass Radelnde sicher untrweg sein können. Für Krefeld sind zunächst zehn Hauptrouten festgelegt worden. Dazu gehören etwa  die Moerser Landstraße, die Uerdinger Straße, die vier Wälle, die Gladbacher Straße  oder die Inrather Straße.

69 Maßnahmen sind erforderlich, um die Hauptrouten leistungsfähig zu machen. Ergänzt werden sollen diese Hauptrouten in der Folge um ein funktionsfähiges Nebennetz. Mit der Umsetzung des Radverkehrskonzepts liege nun eine Planung für das weitere Vorgehen zur Verbesserung der Radinfrastruktur vor, wird Krefelds Planungsdezernent Markus Beyer zitiert: „Wir wissen jetzt, womit wir anfangen sollen und wie es dann allmählich weitergeht.“

Ziel ist mit den vorhandenen Radwegen und  Ergänzungen möglichst schnell ein zusammenhängendes stadtweites Radverkehrsnetz zu schaffen. Das wird dafür in vier Netzebenen gegliedert. Zur obersten Ebene gehören die Promenade und die vier Radschnellverbindungen in die Nachbargemeinden. Diese beiden Teile des Netzes erfahren schon jetzt eine prioritäre Behandlung, weil sie das größte Potential für Verbesserung haben und auch durch Fördermittel von Bund und Land realisiert werden. Eine weitre Priorität hat das Hauptnetz (Radvorrangnetz), weiter geht es mit dem Nebennetz (Basisradnetz).

Die  Umsetzungsprioritäten wird die Verwaltung in der Sitzung des Ausschusses für Planung, Bauen, Mobilität, Stadtentwicklung und Liegenschaften am Dienstag, 18 Februar, um 17 Uhr erstmals vorstellen und in der Folge auch die Bezirksvertretungen mit den Planungen vertraut machen. Beschließen soll die Umsetzungsstrategie nach aktuellem Stand final der Stadtrat in seiner Sitzung am 6. Mai. In der entsprechenden Vorlage für den Planungsausschuss und die Bezirksvertretungen sind die prioritär geplanten Hauptrouten markiert.

Zum Radverkehrskonzept gehören vier Säulen: Infrastruktur, Service, Information und Kommunikation. Das soll sollen weiterentwickelt werden. Die bisher eingegangenen Hinweise aus den Bezirksvertretungen sind berücksichtigt.

Im Konzept sind verschiedene Maßnahmen für die Radverkehrsanlagen hinterlegt: Es geht um die Sanierung der Infrastruktur, die Freigabe von Einbahnstraßen in gegenläufiger Richtung für den Radverkehr, Markierungsarbeiten, Beleuchtung, Beschilderung, Einrichtung von Fahrradstraßen, Verbreiterung und Anpassung der Fahrgeschwindigkeit.

Das alles ist natürlich mit Bürokratie verbunden, die auch auf verschiedenen Kompetenzen Rücksicht nehmen soll. Damit das die Angelegenheit dadurch nicht verzögert  wird, sollen auf den Hauptrouten die Bezirksvertretungen die Entscheidungsbefugnis an den Planungsausschuss weiterreichen. Auf dem Hauptroutennetz sind rund 7% der Maßnahmen „Geschäft der laufenden Verwaltung“, 10% der Maßnahmen müssen vor der Umsetzung grundsätzlich zunächst politisch beraten und beschlossen werden. Die restlichen Maßnahmen sind zu sichten.

Im Radverkehrskonzept sind auch 48 Straßen hinsichtlich der Einbahnstraßenregelung überprüft worden. Bei 38 ist eine Öffnung für radelnden Gegenverkehr empfohlen worden. Im Hauptroutennetz sollen 35 weitere Fahrradstraßen eingerichtet werden, sechs weitere im Nebennetz. Zum Radverkehrskonzept gehören auch weiterhin die Aspekte Service, Information und Kommunikation. Dabei geht es um Themen wie Aus- und Neubau von Fahrradabstellanlagen, Fahrradverleihsystemen, Bevorrechtigung an Ampeln oder die Einrichtung von Dauerzählstellen.

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