Wird was aus den „Modellkommunen“?

Die Städte Krefeld und Mönchengladbach haben sich als „Modellkommunen“ zur Erprobung von Konzepten für „pandemiekonforme“ Öffnungsperspektiven bei der NRW-Landesregierung beworben. Konkret gehen die beiden benachbarten Großstädte mit zwei Projekten aus Kultur und Sport ins Rennen. Die Projektskizzen tragen die Namen ControlCovid@Theater.KR.MG und ControlCovid@SportsKR.MG – und sind bezogen auf das Gemeinschaftstheater Krefeld Mönchengladbach, den Sparkassenpark, den Fußball-Bundesligisten Borussia Mönchengladbach, die Yayla-Arena mit Eishockey in der Deutschen Eishockeyliga DEL, den Schwimmverein Bayer Uerdingen und die Krefeld Ravens, American Football.

„Mit den von uns gewählten Ansätzen haben wir die Chance, der aktuellen pandemischen Lage im Land gerecht werdend, Öffnungen zu testen und dabei gleichzeitig mit hinreichender Wahrscheinlichkeit eine negative Auswirkung dieser vorsichtigen und digital gestützten Modellversuche auf die Pandemiesituation auszuschließen“, erklären die beiden Oberbürgermeister der Städte Krefeld und Mönchengladbach, Frank Meyer und Felix Heinrichs, in ihrem Schreiben an NRW-Minister Professor Andreas Pinkwart. Die Projekte seien eng mit den jeweiligen Krisenstäben und den dahinterstehenden behördlichen Kapazitäten verkoppelt, die ausgewählten Partner hochgradig professionell organisiert. „Wir sind davon überzeugt, dass unsere interkommunale Kooperation einen besonders wertvollen Beitrag zu einer sicheren Erprobung der Teilnormalisierung des öffentlichen Lebens leisten kann und würden uns daher sehr freuen, von Ihnen als Modellvorhaben ausgewählt zu werden“, so Frank Meyer und Felix Heinrichs. Das Ziel der beiden Städte ist ein wissenschaftlich begleiteter und vergleichender, koordinierter und risikominimierter Testbetrieb – zum einen im Theater, zum anderen in Fußballstadion, Eishockey-Arena, Schwimmhalle und Sportplatz – unter anderem mit verpflichtender Nachtestung der Besucher und digitaler Unterstützung.

In der Projektbeschreibung heben die Stadtverwaltungen beider Städte folgende Punkte hervor: Da es sich bei den ausgewählten Veranstaltungen um kulturelle und sportliche Veranstaltungen handelt, die in vielen Städten NRWs und Deutschlands stattfinden, lassen sich die Erkenntnisse aus dem Projekt problemlos auf andere Städte übertragen. Und: Durch die gemeinsame Bewerbung bestehe die Möglichkeit der behördenübergreifenden Auswertung und Kontaktverfolgung. Insbesondere interkommunale Schnittstellen sollten in diesem Modellversuch erprobt und evaluiert werden.

Krefeld und Mönchengladbach haben in ihrem Schreiben an die Landesregierung auch klargestellt, dass die vorgeschlagenen Teile jeweils „herausragende, abgrenzbare Einzelanlässe in zwei besonders wichtigen Bereichen des öffentlichen Lebens“ seien, aber aus Sicht der beiden Großstädte selbstredend auch eine Teilauswahl aus diesen Einzelprojekten in Frage komme.

Die Hochschule Niederrhein hat ihre Unterstützung für eine wissenschaftliche Begleitung des gemeinsamen Modellprojektes zugesagt. In das Projekt eingebunden ist auch die Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein.

Nach den jüngsten Äußerungen von Armin Laschet, von denen die Agenturen berichten, ist das alles allerdings wieder mehr als schwebend. Laschet, bekanntlich Mininsterpräsident in Düsseldorf und Bundesvorsitzender der CDU. will noch im April einen neuen „Brücken-Lockdown“ einführen. Damit müsse die Zeit überbrückt werden, bis viele Menschen geimpft seien. 

Im Mai oder Juni könne man dann „in eine andere Phase“ übergehen, sagte Laschet am Montag nach dem Besuch eines Impfzentrums der Städteregion Aachen.

Die Lage erfordere es, „dass wir noch mal in vielen Bereichen nachlegen und uns Richtung Lockdown bewegen“. Er sei sich bei seiner Einschätzung mit vielen Ministerpräsidenten, der Kanzlerin und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) einig.

Gebraucht würden weniger private Kontakte, so Laschet. Das könnte auch Ausgangsbeschränkungen in den Abend- und Nachtstunden bedeuten. Diese seien ein effektives Mittel, um Kontakte im privaten Raum zu reduzieren. Das soll noch im Laufe der jetzigen Woche in einer vorgezogenen Bund-Länderkonferenz beschlossen werden.

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