Industriestrompreis: Der Druck wächst

Der Chempark Krefeld-Uerdingen braucht preiswerten Strom, damit die Produktion wettbewerbsfähig abgesetzt werden kann und Arbeitsplätze erhalten bleiben. Doch preiswerter Strom ist nicht mehr in Sicht, seit sich dafür die Bedingungen geändert haben. Die sogenannte Energiewende konnte nur funktionieren, wenn anstatt der Koheveredelung, eine Gasveredelung hätte stattfinden können. Die ist nicht mehr möglich, weil Gas nicht zu Preisen wie vordem zur Verfügung steht. Atomkraft wurde wider besseres Wissen auch stillgelegt. Die aus Kohle soll schon 2030 enden.

Jetzt wird auf Strom aus sogenannten regenerativen Quellen gesetzt, nämlich Sonnenlicht und Wind. Beides steht nach heute zur Verfügung stehenden Technologie nur eingeschränkt zur Verfügung. Trotzdem wird daran festgehalten. Und der Stromverbrauch steigt überproportional, weil nun auch der Verkehr auf Elektrizität verwiesen wird. Demnach ist preiswerter Strom auf absehbarer Zeit nicht zu erwarten, und die Gefahr von Stilllegungen wachsen, besonders in den energieintensiven Industriezweigen.

Mit einer politischen Mittagspause im Chempark Krefeld-Uerdingen wollen die  Industriegewerkschaft IGBCE und Beschäftigte in den energieintensiven Industrien  ihrer Forderung nach einem „Brückenstrompreis“ für die Branche Nachdruck verleihen. Ein „Brückenstrompreis“ wäre ein subventionierter in der Preisspanne 4 bis 6 Cent pro Kwh. Brücke deshalb, weil ein Bogen geschlagen würde zu einer Zeit, da durch vermehrtem Angebot, sich der Preis wieder ergeben könnte. Diese Zeit kist allerdings nicht in Sicht.

Die Demonstration mit anschließender Kundgebung unter dem Motto  *„Brückenstrompreis jetzt!“ findet am 09.11.23 statt. Die Demonstration  startet um 12:00 Uhr an der Chempark Ausbildung Duisburger Straße 221, 47829 Krefeld.  Die Kundgebung startet um 12:15h vor dem Chempark Tor 1, Alte Friedhofstraße,  47829 Krefeld. Erwartet werden ca. 1000 Teilnehmende.

Der Krefelder  Oberbürgermeister Frank Meyer wird  zugegen sein und hat seine  Teilnahme zugesagt.

Die Schwestergewerkschaften und Betriebe in der Umgebung  zeigen sich solidarisch und sind ebenfalls betroffen.  Die energieintensiven Industrien, hier sind Betriebe im Chempark und der  Umgebung betroffen, leiden unter hohen Strompreisen. Die Unternehmen  zahlen für ihren Strom hierzulande ein Vielfaches von dem, was in  Frankreich, den USA oder China üblich ist. Ausgerechnet jetzt, da die heimischen Standorte  klimagerecht modernisiert und nachhaltig gesichert werden sollen, droht das  Gegenteil: Abwanderung und Schließung, sagt die Gewerkschft.  „Unserer Region drohen mittelbar gute Industriearbeitsplätze, wichtige  Wertschöpfung und satte Steuereinnahmen abhanden zu kommen“, mahnt  IGBCE-Bezirksleiter Zafer Ates. „Jetzt ist schnelles Handeln der Politik gefragt  – doch die Bundesregierung zögert.“ Deshalb müssen die Beschäftigten den Druck  im Betrieb  erhöhen. „Wir wollen die Transformation als Chance für unseren  Standort nutzen – dafür braucht es aber wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen“, so  Ates.  Die IGBCE fordert einen bis 2030 befristeten Preisdeckel für Strom, den größten  Kostenblock für energieintensive Unternehmen. Sie hat sich dazu in der „Allianz  pro Brückenstrompreis“ mit DGB, IG Metall und diversen Branchenverbänden  zusammengeschlossen und unterstützt die Initiative der Bundesländer, die sie  einhellig ebenfalls für eine Strompreisentlastung aussprechen. 

Die angesagte Veranstaltung ist nicht die erste ihrer Art. Hier geht es zur Vorberichterstattung

Das Beitragsfoto entstand bei der Veranstaltung im März.

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